Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach | Villanders | Süd-Tirol CD Mut zur Treue kaufen
  • Schützenkompanie Villanders - Anton von Gasteiger | Süd-Tirol | Südtirol
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Grundzüge | Anfänge und Wiedergründung | Rabensteiner Kofel und die tapfere Weiberwacht zu Villanders | Villanderer Persönlichkeiten 1809 | Das Gedenkjahr 1809-2009 | Tätigkeitsberichte |    
 

Die Schlacht am Rabensteiner Kofel (Die Tapfere Weiberwacht von Villanders)

Schützenkompanie Anton von Gasteiger Villanders | Süd-Tirol

Bei den Abwehrkämpfen der Jahre 1796/97 war auch Villanders Kriegsschauplatz.

Als die Franzosen die Lombardei erobert hatten und Anfang Februar 1797 die österreichische Festung Mantua eingenommen hatten, zogen sie über das Etschtal herauf. 13.000 Mann nahmen den Weg durch das Eisacktal. Sie wollten über das Pustertal ziehen, um mit der napoleonischen Hauptarmee, die aus dem Friaul kam, zusammenzutreffen. Gemeinsam wollte sie gegen Wien marschieren.

Als die Vorhut der Franzosen am 24. März 1797 in unsere Gegend kam, waren alle wehrfähigen Männer bereits mit dem allgemeinen Landsturm ausgezogen. Eine Gruppe von Villanderer Frauen setzte sich am 24. März auf Anraten des Kooperators Romedius Majerhofer und unter der Anführung des Pfarrmesners Benedikt Egger am Rabensteiner Kofel oberhalb Partegg zur Wehr. Dort ist die engste Stelle am Eisack. Ausgerüstet waren sie schlecht, wahrscheinlich nur mit ein paar Vorderladern, Sensen, Mistgabeln und Steinlawinen. Sie konnten die Vorhut aufhalten. Die französischen Soldaten waren darüber verärgert und nahmen den Weg über Sauders. Sie brannten das Sauderer Dörfl nieder und setzten ihren Weg plündernd ins Villanderer Dorf fort. Die dramatischen Ereignisse von damals sind in einer Urkunde, die in der Turmkugel der Sauderer Kirche aufbewahrt ist, anschaulich beschrieben. Niedergeschrieben hat sie Josef Mayrhofer, Schweiggersohn, der 40 Jahre lang Hilfspriester in Villanders war. Sein Grabstein befindet sich an der Mauer neben der kleinen Tür der Pfarrkirche. Mayrhofer hat die Ereignisse wie folgt geschildert:

„Nachdem der vormalige Thurm-Spitz im Jahre 1797 den 24ten März, als am Vorabend Mariae Verkündigung, von den Franzosen bey ihrem Einfall in das Tyrol mit beyläufig 13.000 Mann, und ihrem Durchzug durch einen Zündschuß an das Mesner Häusl um 9 Uhr Vormittag in Brand gesteckt, und samt dem Kirchendach und ganzem Dörfl Sauders, auch obere Häuser als Sperfahl, Gann, Graz und Rauscher in Asche gelegt worden. Es lieffen auch viele Feinde bis zum Mitterstich dieses Berges herauf, töteten vier Insassen, beraubten mehrere an Habschaften und Geld, zechten in beyden Wirtshäusern ohne Bezahlung, sprengten in hiesiger Pfarr-Kirche den Tabernackel auf, nahmen das Ciborium, as in den Speiß-Kelch, schitteten die H.H. Hostien auf dem Altar aus, rissen auch von den kupfernen Monstranzen das Silber heraus, und zogen damit um 2 Uhr nachher Klausen. Was die kaiserlichen Soldaten betraf, so zogen diese voraus, raubten und stahlen fast gleich dem Feind.“

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Bei den Abwehrkämpfen der Jahre 1796/97 war auch Villanders Kriegsschauplatz.

Als die Franzosen die Lombardei erobert hatten und Anfang Februar 1797 die österreichische Festung Mantua eingenommen hatten, zogen sie über das Etschtal herauf. 13.000 Mann nahmen den Weg durch das Eisacktal. Sie wollten über das Pustertal ziehen, um mit der napoleonischen Hauptarmee, die aus dem Friaul kam, zusammenzutreffen. Gemeinsam wollte sie gegen Wien marschieren.

Als die Vorhut der Franzosen am 24. März 1797 in unsere Gegend kam, waren alle wehrfähigen Männer bereits mit dem allgemeinen Landsturm ausgezogen. Eine Gruppe von Villanderer Frauen setzte sich am 24. März auf Anraten des Kooperators Romedius Majerhofer und unter der Anführung des Pfarrmesners Benedikt Egger am Rabensteiner Kofel oberhalb Partegg zur Wehr. Dort ist die engste Stelle am Eisack. Ausgerüstet waren sie schlecht, wahrscheinlich nur mit ein paar Vorderladern, Sensen, Mistgabeln und Steinlawinen. Sie konnten die Vorhut aufhalten. Die französischen Soldaten waren darüber verärgert und nahmen den Weg über Sauders. Sie brannten das Sauderer Dörfl nieder und setzten ihren Weg plündernd ins Villanderer Dorf fort. Die dramatischen Ereignisse von damals sind in einer Urkunde, die in der Turmkugel der Sauderer Kirche aufbewahrt ist, anschaulich beschrieben. Niedergeschrieben hat sie Josef Mayrhofer, Schweiggersohn, der 40 Jahre lang Hilfspriester in Villanders war. Sein Grabstein befindet sich an der Mauer neben der kleinen Tür der Pfarrkirche. Mayrhofer hat die Ereignisse wie folgt geschildert:

„Nachdem der vormalige Thurm-Spitz im Jahre 1797 den 24ten März, als am Vorabend Mariae Verkündigung, von den Franzosen bey ihrem Einfall in das Tyrol mit beyläufig 13.000 Mann, und ihrem Durchzug durch einen Zündschuß an das Mesner Häusl um 9 Uhr Vormittag in Brand gesteckt, und samt dem Kirchendach und ganzem Dörfl Sauders, auch obere Häuser als Sperfahl, Gann, Graz und Rauscher in Asche gelegt worden. Es lieffen auch viele Feinde bis zum Mitterstich dieses Berges herauf, töteten vier Insassen, beraubten mehrere an Habschaften und Geld, zechten in beyden Wirtshäusern ohne Bezahlung, sprengten in hiesiger Pfarr-Kirche den Tabernackel auf, nahmen das Ciborium, as in den Speiß-Kelch, schitteten die H.H. Hostien auf dem Altar aus, rissen auch von den kupfernen Monstranzen das Silber heraus, und zogen damit um 2 Uhr nachher Klausen. Was die kaiserlichen Soldaten betraf, so zogen diese voraus, raubten und stahlen fast gleich dem Feind.“

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200 Jahre später, am 22. März 1997, wurde von den Villanderer Schützen ein Gedenkstein unterhalb des Rabensteiner Hofes aufgestellt, damit diese Ereignisse von 1797 nicht in Vergessenheit geraten.


Quelle:
Beiblatt „Zur Segnung der renovierten Fahne der Villanderer Schützen am 26. Mai 1996“, verfasst von Mag. Sepp Kußtatscher