Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach | Villanders | Süd-Tirol CD Mut zur Treue kaufen
  • Schützenkompanie Villanders - Anton von Gasteiger | Süd-Tirol | Südtirol
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Villanders





  • Was heißt „Villanders“?

     

  • Frühe geschichtliche Nennungen und Schreib-weisen

    vom 11. bis zum 20. Jahrundert

    Einige Erwähnungen: 10183 Filanders, 1038 Filandres, um 1090

    Filandres, 1142 Vilandres, 1185 Vilanders, 1253 Vilanders, 1339

    1 Wichtigste Urkundensammlungen, auf die Bezug genommen wird: Neustifter Urkundenbuch (Wien 1871), Die Tirolischen Weistümer (Wien 1888), Archiv für Geschichte und

    Altertumskunde Tirols (Innsbruck 1864–1869), Acta Tirolensia (Innsbruck 1886 und 1899) und Archivberichte aus Tirol (Wien 1889).

    2 Das Institut für Germanistik der Universität Innsbruck arbeitet zur Zeit im Auftrag der Südtiroler Landesregierung an einem mehrjährigen Forschungsprojekt, das die Erhebung

    des gesamten Flurnamengutes Südtirols zum Inhalt hat.

    Vylanders, 1360 Villanders, 1387 Vilanders, 1420 Villanderz, 1521

    Villanders und Villannders, 1817 Villanders, 1910 Villanders, 1923

    Villandro.4 Im Dialekt wird der Ort als Flåndrs bezeichnet. Die Ladiner

    sagen: Ulándres.

     

  • Volktümliche Erklärung

     

  • Etymologisch sicher falsch ist die in der Bevölkerung geläufige

    Meinung, dass Villanders von „viel anders“ abzuleiten sei (so wie

    der Ritten nicht deshalb Ritten heißt, weil früher oft über dieses

    Gebiet geritten wurde). Eine Sage berichtet, Villanders hätte früher

    „Schönberg“ geheißen. Ein Ortsbewohner, der nach einem

    langen Krieg wieder heimgekehrt sei, hätte die Gegend fast

    nicht mehr erkannt. Durch Gewitter und Vermurungen sei die

    schöne Landschaft stark verändert worden. Er soll dann ausgerufen

    haben: „Dou isch olls viel onders!“

     

  • Versuch einer Deutung des Ortsnamens Villanders

     

  • Auffallend ist, dass sich der Name Villanders nach seiner ersten

    schriftlichen Nennung vor bald 1000 Jahren kaum verändert hat.

    Der Name Villanders ist unklarer Herkunft. Er ist sicher nicht

    deutschen Ursprungs. Auch die Ableitung aus dem Romanischen,

    die vielfach versucht wurde, ist unwahrscheinlich.5 Nach

    verschiedenen Experten (K. Finsterwalder, E. Kühebacher u. a.) ist

    der Name vorromanisch. Villanders sei aus der indogermanischen

    Wortbasis WIE (= drehen, biegen, krümmen) und dem

    Wortsuffix -ANDR (= schmutzig, grau wie bei Schlanders) abzuleiten.

    Mehrere Sprachforscher haben auf die Ähnlichkeit mit

    Vinaders (hinter dem Brenner) hingewiesen. Vinanders (diese

    Schreibweise ist sehr selten) kommt in alten Urkunden öfters als

    „in monte Vi-naders“ (z. B. 1297) vor, so wie „in monte Vilanders“

    (1135). Die Verwandtschaft wird auch dadurch unterstrichen,

    dass es in Vinaders in Nordtirol so wie in Villanders alten Kupferbergbau

    gab. Es könnte somit hinter den beiden so ähnlich lautenden

    Ortsnamen durchaus eine rätische Wortwurzel für Kupfer

    und/oder Bergbau stecken.



  • Dialekt

    Sammlung typischer Worter und Wortwendungen aus Villanders

  •  

  • Auswahlkriterien

    Bei jedem Worterverzeichnis ist eine Auslese zu treffen. Hier

    geht es keineswegs um ein umfassendes oder gar erschopfendes

    Mundart-Worterverzeichnis, sondern um eine Auflistung

    ganz typischer ortlicher Ausdrucke, die von Jugendlichen immer

    seltener verwendet und verstanden werden und daher leicht in

    Vergessenheit geraten konnten.

    Bewusst weggelassen wurden im folgenden:

    • allgemein von der deutschen Standardsprache relativ leicht

    ableitbare Worter, auch wenn sie in der Mundart ganz anders

    klingen, z. B. Maisl fur Mauslein oder Loane fur Lehne;

    • allgemein in Sudtirol gelaufige Dialektausdrucke,

    z. B. Keschtn fur Kastanien;

    • Ausdrucke, die sich in Sudtirol aus dem Italienischen eingeburgert

    haben;

    • sowie Flur- und Hofnamen, weil diese eigens gesammelt und

    niedergeschrieben wurden.

     

  • Aussprache

    Es ware sehr aufwendig, Dialektworter in der Lautschrift wiederzugeben.

    Auch ist sie nur fur Experten lesbar. Deshalb wird hier

    versucht, die Mundartlautungen mit den Schriftzeichen der

    deutschen Standardsprache wiederzugeben. Dass die Vokale

    flie©¬end sind (z. B. vom offenen a bis zum geschlossenen o) und

    dass z. B. zwischen p und b sowie d und t kaum unterschieden

    wird, das wissen alle, die sich mit Dialekt beschaftigt haben. Als

    Sonderlaut wird nur das a/A verwendet, das als dumpfes und offenes

    A gesprochen wird: z. B. Flonders fur Villanders.

     

  • Grammatik und Etymologie

    Aus Grunden leichterer Lesbarkeit und der notwendigen Kurze

    wurde auf wissenschaftliches Beiwerk verzichtet. Nur das Geschlecht

    der Hauptworter (m., w. und s.) und in besonderen Fallen

    deren Mehrzahlbildung (Mz.) werden angefuhrt. Gelegentlich

    wird auf Wortverwandtschaften (in Klammern hinter dem

    jeweiligen Wort) verwiesen.

     

  • Entstehung dieser Wortersammlung

    Der Grundstock fur dieses Worterverzeichnis ist das Ergebnis

    jahrelangen Sammelns von Sebastian Ku©¬tatscher, Pfleger. Eine

    Arbeitsgruppe1 hat in einer Reihe von Sitzungen dieses Verzeichnis

    erganzt, auch Worter gestrichen und uber die Schreibweise

    entschieden.

     

  • Wissenschaftliche Unterstutzung

    Wertvolle wissenschaftliche und auch praktische Anregungen

    gab Prof. Dr. Werner Bauer vom Institut fur Osterreichische Dialekt-

    und Namenlexika in Wien. Viele Impulse und Hinweise auf

    Wortdeutungen wurden gangigen Fachbuchern2 entnommen.

     

  • 1 In dieser Arbeitsgruppe („Dialektwerkstatt“) mitgearbeitet haben: Anton Augscholl, Annemarie Augscholl Blasbichler, Josef Erlacher, Ida Erlacher Gasser, Adolf Gasser, Hans Gasser,

    Notburga Gebhard Hofer, Anton Kußtatscher, Sebastian Kußtatscher und Konrad Rabensteiner. Sepp Kußtatscher hat die

    Arbeiten koordiniert und dieses Verzeichnis in der vorliegenden Form verfasst.

    2 Wichtigste Bezugsliteratur: Josef Schatz: Worterbuch der Tiroler Mundarten, 2 Bde., Innsbruck 1993, 2. unveranderter Nachdruck von 1955; Hans Fink: Tiroler Wortschatz an Eisack,

    Rienz und Etsch, Innsbruck 1972; Matthias Lexers Mi t telhochdeutsches Taschenwor terbuch, Stuttgart 1956, 28. Auflage;

    Johann B. Schopf, Tirolisches Idiotikon, Neudruck Wiesbaden 1968.

    Dialekt

    Sammlung typischer Worter und Wortwendungen aus Villanders

     

  • A

  • abig: schlecht; haufige Wendung: net abig = recht gut; abiger

    Kruch = schlechter Geruch (fur unangenehmen Geschmack).

    Ackerla oder Ackarla (kl. Acker), s.: das steile Stuck zwischen den

    Weinpergeln (das flache Stuck hei©¬t „Bod[e]nzug“).

    af die Gramml kemmen: das Eheaufgebot machen (bis 1957 wurden

    die Ehen von der Kanzel verkundet, seither werden sie an

    einem Anschlagebrett bekannt gegeben).

    affora: draußen; herafora = heraußen.

    Aisgalla (Eisgalle) oder Aisbloutr, w.: Eisflache (auf Wegen, an Bachen

    ...)

    Akkrtrouta (Acker-trat [mhd.] = Acker-weide), w.: ein Wiesenstuck,

    das vorher Acker war.

    akratt (akurat): genau; auch z. B. akkrat geschtern fur: gerade gestern.

    Alemandl, s: kleiner Mann.

    amea oder amej: zuvor, vorhinein, vorneweg.

    ament (am Ende?): vielleicht, wahrscheinlich, vermutlich.

    amerscht (zuerst): zuvor, vorher, ohnehin.

    Amp (Amt, vgl. Hochamt), s.: Hauptgottesdienst am Sonntag.

    Ang(e)schtlaitn (Angst-lauten), s.: das Lauten der großen Glocke

    am Donnerstag nach dem Betlauten (zur Erinnerung an den

    „ngstschweiß“ Christi am Olberg).

    angln (von Angel): stechen (bei Biene oder Wespe); auch im Sinne

    von angeln (fischen).

    an´ottlna (ein-etliche): einige, etliche.

    Anzer, m.: Ochse, der als Einzelzugtier ins Fuhrwerk (Anza) gespannt

    wird.

    anzn, auch; umeranzn: schwerfallig und umstandlich

    arbeiten, sich sehr abmuhen.

    Anzntrogr (Anzentrager), m.: Bestandteil beim Pferdegeschirr.

    Anzstonga, w.: Stange vor einem Schlitten oder Fuhrwerk, die als

    Abstandhalter fur das Zugtier dient. Da fast ausschließlich

    paarweise verwendet, meist Mz.: Anzstangen.

    Apern, Augn-apern, Mz.: Augenbrauen

    Apfelsorten (alte): Plattlinger, Lederapfel, Toffater, Bluatschwitzer,

    Kanada, Himmelapfel, Kittapfel, Zwiflapfel oder Zwiiflinger,

    Wintersaurling, Sieslinger, Kalte-rerbohmer, Goldparmener,

    Stoanpeppeler ...

    Aora (ausgesprochen auch als: Oura), w.: Vorschusszahlung an

    Dienstboten.

    Arbesngetroada, s.: Armengetreide, Almosengetreide, Getreide,

    das von den einzelnen Bauern fur das Armenhaus (Spital, Altersheim)

    abgeliefert werden mu©¬te.

    aubm oder aum: hinauf.

    audrahn (aufdrehen): aufbegehren, schimpfen; Rossschwoaf audrahn

    = Rossschweif aufbinden.

    aufluachn, z. B. Pergln aufluachn: den Weinberg instandsetzen

    (Saulen, Schaltern u. dgl. in Ordnung bringen).

    au-frimmen: vorausbestellen.

    augaazn: ernahren, aufziehen.

    augarbern (Garber ?): zerfetzen, kaputt machen.

    auggarggln: Heu oder Klee auf einem Garggn (Mz.: Ggarggn =

    Gestell zum Heutrocknen im Freien) aufhangen; im Pustertal:

    stiflen.

    auglufn (auf-glufen): mit einer „Glufa“ (Stecknadel) ein Trachtentuchl

    anstecken.

    Augnstejchr (Augenstecher), m.: Libelle.

    augschmissen (aufgeschmissen): hilflos, orientierungslos, erledigt;

    auch fur: aufgeworfen, (eine Grube) ausgehoben.

    Augstoll, m.: Hirnhautentzundung (Stirnholeiterung)

    bei Rindern; ahnliche Symptome wie bei Rinderwahnsinn.

    aukampln (aufkammen): kammen (bes. bei Mannern verwendet).

    aukearn (aufkehren): (Vieh) auftreiben; (eine Wasserquelle) fassen;

    auch fur: Heu wenden.

    aukniadn (aufknien): niederknien.

    aukopfn: beim Holzstamm die Kanten (am Kopf bzw. an beiden

    Enden) abrunden.

    aukrachn: aufgeben, in Konkurs gehen.

    aukrautn (Kraut): zerreißen, zermalmen, zerstoren, jemand fertig

    machen.

    aukrejdn: gerade biegen.

    aumahnen, aumejn(e)n: wundreiben (z. B. das Pferd durch den

    Kummet).

    aum-naffn (hinauf-affen): hinaufklettern, (an einer Stange) hinaufkraxeln.

    aupackn (auf-packen): schimpfen.

    aupappln: Kinder oder Kranke verwohnen.

    aupfousn: aufrauhen, ausfransen; augepfoust: aufgerauht (z. B.

    beim Hemdkragen oder Hosenschlotter).

    aupockn: auf einen Bock (Holzgestell) stellen.

    auraibn (aufreiben): (Licht) einschalten; auch: zerreiben.

    aurichtn (aufrichten): beim Notar uberschreiben und im Grundbuch

    eintragen lassen; herrichten, schmucken (Krippe; Altar).

    auschlougn (aufschlagen): feilbieten, veroffentlichen; auch:

    (Loch) aufschlagen.

    auschnolln: nicht weiterkommen, aufgeben, z. B. bei der Arbeit,

    beim Essen.

    auschwoafn: Pferdeschweif aufbinden.

    ausglattrt: geschrumpft, eingetrocknet (bei Holzgegenstanden);

    auch im Sinne von „iel Spiel“ z. B. bei einem Turbeschlag; auch:

    ausgetratscht.

    ausgschiirn (aus dem „eschirr“ herausnehmen): Pferd nach der

    Arbeit ausspannen; (beim Schnapsbrennen) den Kessel entleeren.

    ausgschissn (ausgeschissen): ohne Chancen, ohne Hoffnung.

    ausomsting (Samstag machen): aufraumen, putzen, sich reinigen.

    ausrichtn (ausrichten): uber jemand Schlechtes erzahlen; z. B.:

    die Lait ausrichtn.

    ausschoadln (ausscheiden): (einen Menschen) ubergehen, ausschließen,

    benachteiligen; auch: enthulsen (z. B. Bohnen).

    aus-spaln (Spal oder Spoul = Schulter); aus-gspalt: Beschreibung

    fur ein Rind, das die Schultern weit nach vorne stellt; verachtlich

    auch fur Leute mit schlechter Korperhaltung.

    aus-streabm: Strohsack entleeren und neu einfullen; das gedroschene

    Stroh durchschutteln (um dann einen „torzn“ zu machen).

    austianater Kaschtn (aufstehender Kasten), m.: hoher Kleiderschrank.

    auziadn (aufziehen): (eine Uhr) aufziehen; (Kinder) aufziehen; jedoch

    auch fur: necken, foppen.

     

  • B (siehe auch unter P)

    Baipank (Bienen-bank), w.: Bienenstand, -hutte.

    baita: bose (Schimpfwort, nur bei Kindern verwendet, vielfach

    mit liebevollem Beiklang).

    Balg (Balg), m.: Fehlstelle bei einer gedengelten Sense; (Katzen)

    fell; Redewendung: „lastiger Balg“ = Schelte fur ein lastiges

    Kind; Mz.: Bolga; unter Bolga versteht man auch leere Buchweiz

    e n k o r n e r; a u c h B a l g ( L u f t -

    sack).

    Bamhackl, s., meist Mz.: Bamhackler: aufgerauhte Haut, Hautrisse

    (aufgrund von Nasse, Kalte und Schmutz).

    Bamhackr (Baumhacker), m.: Specht.

    Bamol (Baumol), s.: Olivenol.

    Bamolwinteara, w.: alte, kleine, mit Olivenol gefullte Laterne.

    barig: trachtig (nur beim Pferd).

    Basl (von Base), w.: Tante.

    Baslgum, auch Baslgun, s.: Basilikum.

    Bauch-riam (Riemen um den Bauch), m.: Lederriemen beim Pferdegeschirr

    (Ruckschlag).

    baudn (bauen): pflugen.

    Baujoch, s.: weites Ochsenjoch, das beim Pflugen verwendet

    wurde (zum Unterschied zum engeren Wegjoch).

    bemsn: drangen, (bei der Arbeit) antreiben.

    Bergeisn (Berg-eisen), s.: doppelseitig bestuckte Hacke.

    Bejta (von beten). W.: Rosenkranz.

    betaggln: betrugen.

    betoamen: in den Gliedmaßen (aufgrund schlechter Durchblutung)

    nichts oder nur Kribbeln spuren, einschlafen.

    Bindala (von binden), s.: kleines Milch-Traggefaß, das umgebunden

    wird.

    Bintschlissl oder Bundschlissl (Bind-Schlussel), m.: Bindevorrichtung

    b. Rundholztransport.

    Bir(n)mehl (Birnenmehl), s.: Mehl von getrockneten Birnen.

    Bir(n)mehldorfl: Ubername fur die Hausergruppe in Stofls (Stafels),

    weil es dort viele Kloaz-Birnen gab.

    Birngraipa, w.: Reste beim Stampfen von getrockneten Birnen (in

    der „Birnstampfa“ wurde das „irmehl“ gewonnen).

    Birnensorten (alte): Tirgbirn, Kloatzbirn, Putzbirn, Schweaflbirn,

    Weinbirn, Butterbirn, Strenghoutznbirn, Groametbirn oder

    Jouggesbirn, Ormes-Gnagg-Birn (herbe Birnen, die beim

    Schlucken fast das Genick brachen).

    blauschen: plauschen: dreschen, jedoch nur aus den

    Ahren die Korner herausschlagen; dabei wurden die Garben an

    eine umgekehrte Penne geschlagen; nur die besten und reifsten

    Korner fielen dabei ab.

    bleada: schwach, schwachlich, letschet, mude.

    blejchelen: (vgl. blechen); Bezeichnung fur ein Getrank, das der

    Verspieler zahlen muss; auch: Getrank, das nach der (Blech)kanne

    schmeckt.

    blechen, blejchn: beim Kartenspiel dem Sieger ein Getrank bezahlen.

    Blouchsouga, w.: lange Handsage fur zwei Personen beim Baumfallen.

    Blousr (von blasen): Leps, Wein.

    Bluatkreizr (Blut-kreuzer), m.: schwerverdientes Geld.

    Bluatschwitzer, m.: alte Apfelsorte; Wiesenblume (Taglichtnelke).

    Bodnzug, m.: der ebene, schmale Streifen zwischen den Weinbergzeilen.

    Bratl, s.: Schweinsbraten (mit Kartoffeln).

    Bretscha, w.: Maul, Mund (abschatzig); Bretschele mochn = das

    Gesicht verziehen (z. B. ein Kind, bevor es zum Weinen anfangt).

    Brichl (brechen), s.: ein Rind, das die ersten zwei breiten Zahne

    bekommt (mit ca. eineinhalb Jahren).

    Broatbrousa (Brot-Brosame), w.: Brotkrumel; zumeist Mz.: Broatbrosn.

    Broatruma (Brotrahmen), w.: Stangengerust zum Aufbewahren

    des trockenen Brotes.

    Brockn, m.: Brotstuckchen.

    Brockngromml, w.: Gerat zum Zerkleinern von Hartbrot.

    Bruttl (verwandt mit brutto), s.: kleines minderwertiges Vieh;

    bruttelet ist das Adjektiv dazu; auch als abschatzige Bezeichnung

    fur kleine und hagere Tiere, auch fur Kinder.

    Buhiin, m.: Uhu; auch Schimpfwort fur einen leicht reizbaren

    Menschen.

    buggln (Buggl = Rucken): schwer arbeiten.

    Bundl, w.: (Milch)gefaß; verschließbares Gefaß zum Tragen von

    Flussigkeiten; auch als Ubername fur eine dicke Frau.

    Buscher, m., Buscherla, s.: Kalb, Kalbchen.

    Buschn, m.: Blumen; Paket Spielkarten (jene, die nach dem Austeilen

    ubrig bleiben).

    Butterknolln, m.: ein runder Klumpen aus Butter (er wird in einer

    Schussel geformt); auch: Dotterblume.

     

  • D (siehe auch unter T)

    dahinpoaßn: dahinsiechen.

    dampfig: lungenkrank (nur beim Pferd).

    deachtn, teachtn auch: teachtnen: (schnell) dicht machen (ein

    Holzkubel wird in heißes Wasser gelegt, damit er dicht wird).

    derwailank (Weile, lang): zeitlang, langweilig; miar isch derwailank:

    ich habe Langeweile.

    Dexl, m.: Langeisen, Bestandteil einer Muhle.

    Diarn (Dirne), w.: Magd, Haushaltshilfe.

    Diirling (durr), m.: abgedorrter Baum.

    Dilla, w.: Heulagerstatte im Futterhaus; dickes Holzbrett.

    Dorfl (kl. Dorf), s.: ein Stuck Weingut; kleinere Hausergruppe.

    draftr (vgl. engl. after): nachher.

    dratln (von Draht): z. B. Latschenbundel uber Draht transportieren.

    dr... mit einem Zeitwort: imstande sein zu ... z. B.: drlafn = imstande

    sein zu laufen; drhoalen = imstande sein zu heilen; drmochn

    = imstande sein zu machen; un-drhangen = imstande sein anzuhangen.

    drbejtn (erbeten): um Erhorung bitten; imstande sein, durch Gebet

    etwas zu erreichen.

    drbleckn: erblicken.

    drdrecking (von Dreck): schmutzig machen.

    Dremml, Drembl (mhd.: dram = Balken), m.: runder Holzprugel,

    Sperrbalken; Verwendung als Rollmaterial.

    drfaindnen: verfeinden, in Feindschaft geraten.

    drgergln: bespotteln, durch die Hachel ziehen.

    drgriitn, haufiger: not drgriitn: nicht nachkommen, nicht Schritt

    halten konnen.

    drgroan: gedeihen; haufig negativ verwendet, z. B.: der d(e)

    rgroant’s net = dieser gedeiht nicht bzw. er entwi-ckelt sich nur

    schlecht.

    drgschiirn: zurechtkommen, friedlich auskommen.

    drgschoffn: mit jemanden (gut) auskommen.

    drhangen (erhangen): kaputtmachen, toten.

    drhindusln: dahintraumen, dahindosen, sinnieren.

    Drischl, m.: Dreschflegel.

    drklaupp: narrisch, durcheinand, unzurechnungsfahig.

    drlaiden (erleiden): erdulden; auch: drloadn (erleiden): Verdruss

    haben; haufige Wendung: dos hot mi drloadet = es hat mich

    verdrossen; die Loada houbm.

    drlampern (mit dem Wortstamm Lamm): zerfallen, drlampert,

    auch: drlumpert: in schlechtem Zustand, baufallig.

    drlattert: aus den Fugen geraten, z. B. bei einem ausgetrockneten

    und undichten Holzgefaß, Fenster o. a.

    drlatzn: verheddern, verknoten; auch: mit der Arbeit nicht fertig

    werden.

    drlickln: zu entdecken imstande sein.

    drloatn (von leiten): zu lenken imstande sein.

    drlottern (siehe lottern und Lotterpickl = Bettler): zu erbetteln

    imstande sein.

    drlottert: ungepflegt, herabgewirtschaftet.

    drluckln, drlickln, auch drluckn (Wortstamm: Lucke): entdecken,

    bemerken, erkennen.

    drmandln: durchkommen, uberstehen, uberleben; haufig: not

    drmandln, not drpackn oder not drschissln.

    drmatscht zerquetscht.

    drmerglt: zerknittert, ausgemergelt, z. B. bei einem ruinierten

    Gewinde.

    drmugln: durchkneten, abbalgen, z. B. a Katzl drmugln.

    drnoglt (mit Nageln beschlagen): Adjektiv fur eine Prostituierte.

    drpackn: es schaffen, imstande sein.

    drpiatschn oder drpockn: zertrampeln, (z. B. Gras) niedertreten.

    drpinggelt (Pinggl = Bundel, Anschwellung, kleiner Hugel): zerbeult,

    voll von Dellen.

    drputzn: imstande sein zu verschlingen oder zu vertilgen (z. B.

    eine gro©¬ere Menge Wein).

    dr-rittet (zerruttet?): (im Kopf) durcheinander, irr, verwirrt.

    drsalling: schmutzig machen.

    drstunkn und drlogn (wortlich: erstunken und erlogen): ganzlich

    unwahr.

    drtrogn (ertragen): imstande sein zu tragen, auch ertragen, erleiden.

    drweillonk: langweilig, zeitlang.

    drwischn (erwischen): einzufangen imstande sein, (jemand beim

    Wandern) einholen.

    drwuzln: zerknittern, zerknullen.

    Drwisch(e)rlus, s.: Kinderfangspiel.

    drwittert: verregnet (z. B. Heu); Redewendung: drwittert hearschaugn

    wia a Stroahdach.

    dumadum: rundherum.

    Dunklmausr, m.: stille, neugierige, undurchsichtige Person.

    dura (durr): mager; trocken; „Dura“ ist auch ein Flurname auf der

    Alm.

    durawarts: seitwarts, quer.

    Dusl: kleiner Rausch; dusln: dosen, vertraumt sein.

     

  • E

    Each(a)ltn auch als Eachtn ausgesprochen (Ehehalten), nur Mz.:

    Dienstboten.

    eada (od): fad, lastig; z. B.: an eadr Kruch = ein unangenehmer

    Geruch bzw. Geschmack.

    eadn: zugrunde richten, schwachen; z. B. ein Zugpferd durch Unter-

    oder Uberforderung (fast) unbrauchbar machen; Mittelwort

    der Vergangenheit: ggeadet.

    Eardgrattn (Erd-gratten), m.: Karren zum Erdetransport auf dem

    Acker; Mz.: Eardgrattn; Verkl.: Eardgrattl.

    Eardpock (Erdbock), m.: dreibeiniger Holzbock, an welchem der

    „Kloubm“ (= Rolle) beim „ardasoaln“ (= Erde an den oberen

    Ackerrand transportieren) aufgehangt wird.

    elba: ocker; Farbe des braunen Schafes; „lbes Schouf“ gilt auch

    als Bezeichnung fur einen Außenseiter.

    Epflbina (Apfel-Buhne), w.: Holzstellage mit Strohlage zum Lagern

    von Kernobst.

    Ertig, m., eher wie Ojrtig ausgesprochen : Dienstag.

     

  • F (vgl. auch V)

    faatschn: (mit einem Stoffstreifen) binden; Kinder (mit einer Fatsche)

    wickeln.

    Facklfack, m., oder Trougsau, w.: Mutterschwein.

    Facknbletscha, w.: Alpen(sauer)ampfer.

    Facknbloutr, w.: Schweineblase.

    facknfotzat: Adjektiv fur Wiederkauer mit kurzem Unterkiefer;

    auch Schimpfwort.

    Facknstotz, m.: Kubel zum Schweinefuttern.

    Fackolotti, m.: Schmutzfink (Schimpfwort).

    fead: voll von Sommersprossen.

    ferant: ohne Spieleinsatz (Pfand, Entgelt), umsonst (bes. beim

    Spiel); ferant odr vr Ernscht? = ohne oder mit Einsatz?

    Ferggl, w.: Traggestell zum Tragen von Heu oder Garben.

    Fergglfloa (Ferggl-Floh), m: Stift beim Ferggljoch.

    fertschn: herausschaben; z. B. Kojschtn fertschn = gekochte Kastanien

    aus der Schale herausschaben.

    fetzala, a fetzala: ein bisschen.

    fetzelen: nach Urin riechen (z. B. bei Bettnassern).

    Fetzn, m.: Rausch; Lappen; minderes Kleid; Fuaßfetzn: Tucher als

    Ersatz fur Socken.

    Fetzumasa (Fetz-Ameise), w.: rote Waldameise.

    Fiegponk (Fug-Bank), w.: Hobelbank mit Einspannvorrichtung

    zum Hobeln.

    Fieghobel (Fug-Hobel), m: langer Hobel, an welchem einer

    schiebt und einer zieht.

    Fill oder Fillala, s.: Fohlen.

    Filla (Fulle), w.: Marmelade (die zum Fullen der Krapfen verwendet

    wird).

    Fillgstuata, w.: Stute mit Fohlen.

    filln: fullen; ein Fohlen gebaren.

    firin: nach vorne; z. B.: firingiahn: nach vorne gehen;

    firinwerfn: nach vorne werfen ...

    firschi (fur sich): vorwarts, vorne; auch als Befehl zum Vorwartsgehen.

    Firtig (Furtuch), s.: Feiertagsschurze.

    firum auch pfirum: fortan; fast nur in Verbindung mit in verwendet:

    in (p)firum: ein anderes Mal, ein nachstes Mal, von jetzt an; (an)

    Firum machen: flott weitermachen.

    fladrn: klauen, stehlen.

    Flangga (Flanke), w.: großere Flache.

    Flaxa, w.: Sehne; flaxig: sehnig, stark.

    flaxn: stehlen; die Sehnen knebeln, damit ein Vieh nicht mehr

    laufen oder schlagen kann.

    fleaz: flach, nicht zu tief, an der Oberflache.

    Flickwerchtig (Flick-Werktag), m.: Bezeichnung fur den 4. Februar,

    an welchem die Dienstboten vor dem Wechsel zum neuen

    Bauern ihre Sachen hergerichtet (ge-flickt) haben.

    Fliitscha, w.: ein breiter Gegenstand; z. B. fur große Hand; breites

    Brett; großes Gesicht; auch fur leichtes Madchen.

    flingg (giahn): trachtig, schon gekleidet (gehen).

    Flitting, m. (meist Mz.): wertlose Hulle des Buchweizenkernes.

    Flocka (Flecken), w.: Brett.

    Floignschiss, m.: Fliegendreck, Sommersprossen; Adj. dazu: floigndrschissn:

    voll von Fliegendreck bzw. von Sommersprossen.

    flommet (flammig): locker (fur Brot, Kuchen ...); Gegenteil von

    „zeltig“ oder „peckig“; auch abschatzig fur eine rundliche (oder

    ausgefallen gekleidete) Frau.

    Fluttr (flattern), w.: Schmetterling; Flugel bei Windmuhle oder

    Rad; abschatzig fur „eichtes Madchen“.

    foal (feil): (zum Verkauf) feil (bieten); oan gearn foal houbm: einen

    gerne loswerden.

    Foam, m.: Schaum (z. B. bei Schmalz).

    Foamkella oder Lochkella, w.: gelochter Schopfer (zum

    Schaumabschopfen).

    Foirhaus (Feuerhaus), s.: Wohnhaus (wo Feuer gemacht wird und

    das feuersicherer ist als das Futterhaus).

    Fortl (Vorteil), m.: Geschicklichkeit.

    fotzet: vorlaut, schimpfend; nicht fachgerecht geschliffen (z. B.

    Beil).

    Fouchaza, w.: Formbrot, das z. B. Paten zu Allerheiligen verschenken.

    Fouchaisn, s.: Fangeisen, Schlageisen; Fuchs-Falle.

    fouchn: fangen, einfangen; mit dem Seil den Gloggnklachl fangen

    (und festhalten).

    Fozza, w.: Maul, Mund, Russel.

    Fraggala, s.: ein Viertel Wein.

    Franzn (Fransen), meist nur Mz.; (Ez.: Franza): Fetzen, auch: Fransen;

    Franzntiachl; Zeitwort dazu: ausfranzn, zerfranzt; haufige

    Redewendung: die Franzn fliagn laudn = es rundgehen lassen.

    frassln: mit Bohnen spielen (anstelle mit Speckern).

    fratschln: neugierig ausfragen, aushorchen.

    Friigl, w.: Frieglsuppe; Milchsuppe; Friiglpfurfl: Einlage in der

    Frieglsuppe.

    Frisejla, w.: Fisole, Bohne.

    fruatig: lebendig, munter; gleichbedeutend wie kirnig.

    Fua©¬huttl, w.: Stoffetzen anstelle von Socken.

    Fuxluadr (Fuchsluder), s.: Koder, Lockfutter; Fuxluedr aurichtn =

    kodern.

    fudr: weg, hinweg, fort; fudr giahn: weggehen.

    fudrbejtn („wegbeten“): das Tischgebet nach dem Essen verrichten.

    Fumml, w.: unbeliebtes Weib, auch fur Vagina.

    Furn(e)r Weim(e)r (Furner Weintrauben), nur Mz.: Lagreinrebensorte

    nach den Furner-Hofen benannt; auch Hattlinger (m.) genannt.

    fuzln (fuseln): langsam (muhsam) Kleinarbeit verrichten; davon:

    Fuzlarbat (Fusel-Arbeit).

     

  • G

    gaazn: ernahren, aufziehen; aber auch: rasch handeln, bei der

    Arbeit antreiben.

    gabig oder gawig: bockig, eigensinnig, unfein, widerwartig, linkisch,

    tolpelhaft, zwider.

    gach: jah, schnell.

    gachzournig: jahzornig.

    gagget: unbeholfen; dumm, blod.

    Gagglzoig, s.: Plunder, Tand, Ramsch, auch: Spielzeug.

    galling: in gal(l)ing = spater; Redewendung: geha in a galling

    amol = geh bald einmal!

    Gallnschloss, s.: Vorhangschloss.

    Gallosch, m.: großer, schwerer Schuh; Galloschn (Mz.) haufiger

    verwendet.

    galt: nicht trachtig (vorwiegend bei Rindern); Galtvich (Faltvieh),

    s.: nicht trachtiges Vieh; Galtling, s.: ein Rind, auch ein Schaf

    oder eine Ziege, die nicht „spielen“, d. h. nicht „ufnehmen“

    bzw. trachtig werden.

    Gangg(e)r, m.; Verkl.: Gangarla, s.: Teufel, Teufelchen, schelmischer

    Bub.

    Gansoursch (Gansearsch), m.: Hocker beim Heufuder hinten.

    ganstern: schrille Laute von sich geben, greinen.

    Gantr, m.: Gestell zum Lagern von Weinfassern.

    Ganzschlitn, m.: Schlitten zum Transport von Heu oder Mist; in

    neuerer Zeit auch als Sportgerat umgebaut und verwendet.

    Garggn, m: Heureiter, Gestell zum Trocknen von Klee oder Heu

    im Freien, vg l. augarggln; im Puste r t a l :

    Stifla.

    garn, ggarn: herumstochern; bei der Windmuhle im Ggous ruhren,

    damit Spreu und Gedtreidekorner leichter auf das Schuttelgitter

    fallen.

    gaspern: kramen, stobern nach, ummergaspern.

    gastern: verjagen, verscheuchen; auch: weiterbringen.

    Gattr, m.: Zaungatter.

    Gauba, w.: die Menge, die man mit beiden Handen fassen kann

    (z. B. bei Getreide, Kraftfutter ...).

    Gebrenndla, s.: Einbrenn, gebrauntes Mehl, das fur die Brennsuppe

    verwendet wird.

    gabrunnanes Schmolz, s.: uberhitzte Butter (wurde fur Salben

    verwendet).

    Geawoala, w.: Durchfall.

    gebissn, a Kua isch gebissn: eine Kuh hat Euterentzundung.

    Gedrejsa, s.: die Reste am Boden der Pfanne beim Zerlassen der

    Butter.

    Geggamandl oder Gaggamandl, s.: kleiner Mann.

    geggln: dreinreden, meckern, norgeln; zrugg-geggln: widersprechen.

    Gemelcha (von melken), s.: langsame Arbeitsweise.

    Gemuaßa (von Mus), s.: undeutliches Reden.

    Geneat, s.: Eile, Hektik.

    gepfolfn (siehe Pfelf): profitabel, ergiebig; Wortwendungen: dos

    hot si net gepfolfn = es hat sich nicht rentiert.

    geplant: aufgeblaht (z. B. Rind).

    Gepriadla (von gebruht), s.: Heublumen (Hai-Pelln) und/oder getrockneter

    Klee (oft auch Spreu) mit siedend heißem Wasser

    ubergossen (abgebruht).

    Getschappla, s.: herumliegender Schmutz u. kleine Abfallreste

    (vgl. tschappln!).

    Gewahr, s., gewarig: auffallendes, eitles Benehmen, auffallig.

    Gewoacha, s.: gleichbedeutend mit Gepriadla.

    Gfatsch, s.: schlechtes Essen, Fraß, Uberreste beim Schnapsbrennen.

    Gfattr (Gevatter), m.: Taufpatenschaft.

    Gfattrlaibl, s.: geblumte Mannertrachtenweste.

    Gfetza oder Gfetzla, s.: lastige, kleine Arbeit.

    gfiarig (gefuhrig): gelenkig, gewandt, biegsam, schnell.

    Gflaatsch, s.: Schneematsch.

    Gfraaß (von Fressen), s.: schlechtes Essen.

    gfraaßig: hungrig, gut bei Appetit.

    gfruintet (befreundet): verwandt.

    Gidala, s.: weibliches Kitz.

    Gidl, w.: junge weibliche Ziege (unfruchtbar).

    Giggitzer, m.: Schluckauf, Schluggazer.

    giggitzn: stottern, den Schluckauf haben.

    Gimmerling, m.: einfaltige Person (Schimpfwort).

    girggn, ggirggn: herumstochern (in einer Pfeife, in der Nase ...).

    gischtn giahn oder seltener gischtn oder umergischtn: herumstrolchen,

    herumtreiben, streunen.

    Gitsch, w.: Madchen; Gitschela, s.: kleines Madchen.

    Gitschnen gian oder Fensterlen gian: den Madchen nachsteigen

    (in der Nacht); heimlich beim Fester einsteigen.

    Gitschnfattler oder -pfattler, m.: ein Schulbub, der sich viel und

    gern bei Madchen aufhalt.

    Glaffla, s.: Schlamperei, schlampige Kleidung, z. B. ausgetretener

    Schuh; schlecht funktionierendes Arbeitsgerat.

    Glaggala, s.: 1/8 – 1/2 Liter Wein.

    glaim: fest gefugt, eng beieinander; Gegenteil von locker.

    Glamp(a)ra (von Lamm), s.: ein Durcheinander, schlechte, wackelige

    Gegenstande, schlechtes Funktionieren.

    glanggln loudn oder glaggln loudn: vernachlassigen (lassen); er

    lot’s gla(n)ggln = er lasst’s gehen, es ist ihm gleichgultig.

    glanggrn: (locker) hangen; glanggern loudn = schlaff hinunterhangen

    lassen.

    Glaswinteara oder Glaslwinteara, w.: kleine Ollaterne, die aus einem

    Weinglas gemacht wurde.

    Glattra auch: Glattere, s.: Tratsch.

    Glatz, s.: langsame Arbeitsweise; a Glatz houbn = bei der Arbeit

    nicht weiterkommen; nichts mit Glatze zu tun (heißt Glatz).

    glatzn: bei der Arbeit nichts ausrichten.

    Gloapa (loapn: ubriglassen; nur Einzahl verwendet, immer mit

    Artikel: ’s Gloapa), s.: Speisereste, Uberbleibsel.

    Glufa, w.: Stecknadel.

    gluggln: trinken, saufen.

    Glump, s.: wertloses Zeug.

    gluschtn (gelusten): sich nach etwas sehnen, nach gutem Essen

    verlangen.

    Glutschhenna, w.: Glucke, Henne mit Kuken.

    glutschn: glucken, Eier ausbruten.

    Gnagg, s.: Genick.

    Gnaip, m.: Schustermesser.

    gneffn: abwetzen, abnutzen; bei Tieren: abreiben, um den Juckreiz

    zu lindern.

    gneggn: schlachten, toten (durch einen Messerstich ins Genick);

    ougneggn: abschlachten.

    Gniengrer, m.: unzufriedener Norgler; gleichbedeutend: Grianggler

    oder Griengger.

    goala: sußlich fad, schleimig weich, abstoßend; z. B. a goals

    Grous; goala redn = schmeichlerisch reden.

    Goarl, m.: Schimpfwort fur jemand, der sich lappisch benimmt,

    verspielter Mensch.

    goarln: spielen, sich lappisch benehmen.

    Goaß, w.: Ziege; Teil eines Holzpfluges.

    Goaßfuaß, m.: eisernes Werkzeug zum Nagel-Herausziehen.

    Gojra (Gorre), w.: weibliches Mutterschaf.

    Gongga, w.: abschatzig fur eine große Frau.

    gongget (von: Gongga): unbeholfen, schwerfallig.

    Gorba, w.: Korngarbe, Getreidebundel.

    Gorta (Gerte), w.: ca. 3 Meter lange Holzstange zum Korndreschen

    (Wixn).

    Gosch, w.: Mund, Maul (abwertend); heb di Gosch! = sei still!

    Gourn (Gaden?), m.: Buhne uber der Stadelplatte; auch: Garn, z.

    B. Gournknoidl.

    Gous, Ggous (von: gießen), s.: Behalter, in welchen z. B. das Getreide

    zum Mahlen (Muhle) oder zum Trennen vom Spreu

    (Windmuhle) oder die Milch zum Entsahnen (Zentrifuge) aufgeschuttet

    wird.

    Gousa, Ggoussa, w.: Made.

    Graatl, s.: der obere Rand des Ackers, wo beim Erdseilen die Erde

    ausgeschuttet und so ein „rat“ gebildet wird; auch als „schitt“

    oder „schitt“ bezeichnet (von Schutten).

    Graatscha, Poangratscha, Zirmgratscha, w.: Eichelhaher, Zirbelhaher.

    Gragg, m.: kleines Wesen (verkrummt, unformlich); Schimpfwort;

    Verkleinerung: Graggala.

    Gralla, w., Verkl.: Grallala, s.: kl. Kugel, kl. Fruchtknolle, Rosenkranzperle;

    „rallala-grallala-knaffl, sain si net boll afoura ...“: litaneiartiges

    Spielgebet.

    Gramml, w.: Holzgerat zum Zerkleinern des getrockneten Fladenbrotes;

    af die Gramml kemmen: das Eheaufgebot machen.

    Graia, w.: Leiterwagen, meist verwendet zum Transport von Getreidegarben

    oder Heu.

    Grampa, w.: Botin; Frau, die bei den Bauern Butter und Eier einkauft

    und in der Stadt verkauft; grampm giahn, so wird die Tatigkeit

    der Grampa beschrieben.

    Grattl, s.: kleiner Gratten (Karren); grattln: mit der Karre transportieren.

    Grattn, m.: Karre; Schubgrattn = Schubkarre.

    Greatl (Stoangreatl), w.: einfacher Holzbehalter zum Einsammeln

    von Steinen (z. B. im Kleeacker); auch Frauenname fur Margareth.

    Graipa, w.: Grammel, Speck- oder Schweinefettrest (nach dem

    Fettauslassen).

    (die) Grian innenloudn (die Grunen hineinlassen): Schaden zufugen;

    auch: die Meinung sagen.

    Grianggl, w.; Grianggler, m.: Schimpfname fur jemand, die/der

    standig unzufrieden ist.

    Griffl, m.: Schreibstift fur Schiefertafel; in der Mehrzahl auch die

    Bedeutung von Finger.

    Grischn, nur Mz.: Kleie.

    Grischr, m.: Esel; Grischerla, s.: kleiner Esel, auch Spottname.

    Griita, w.: abschatzig fur Oberschenkel; Wortwendung: hoacha

    Griita: lange Beine.

    griitn: breitbeinig gehen.

    Groamat (Grummet), s.: zweiter Heuschnitt.

    (di) Groaßa laitn (wortlich: die große Glocke lauten): prahlen, angeben.

    Grobgenanta (grob Genahte); m, Mz.: schwere Bergschuhe;

    Wortwendung: der kimp mit die Grobgenantn = dieser außert

    sich direkt und auf grobe Art und Weise.

    groggazn: rulpsen, aufstoßen.

    Grojt(-pflueg), (von: Gerat-Pflug) s./m.: Vorderteil des Pfluges mit

    zwei Radern.

    Groschn (Groschen), m.: Wortwendung: net recht ba die Groschn

    sein = nicht ganz bei Verstand sein.

    Gruschpl, w.: Knorpel.

    Gsatzl (Gesatzchen [des Rosenkranzes]), s.: eine kurze Zeitspanne.

    Gschaftla (Geschaftigkeit) s.: eitles Getue.

    gschaftig: eitel; gschaftln: wichtigtuerisch/eitel sich gebarden.

    Gschal, s.: Verschalung (auf Baustellen); Ofengschal, s.: Holzgestell

    um den Bauernofen.

    Gschall, s.: Teil des Protzens.

    gschamig (von schamen): schuchtern, verzagt, verschamt.

    gschickt (geschickt): wendig, Gegenteil von unbeholfen; auch:

    bereit, startbereit.

    Gschiir (Geschirr), s.: sowohl fur ein Fahrgespann (z. B. Haigschier

    = Heuladevorrichtung) als auch fur das Kuchengeschirr (Kuchlgschiir);

    Gschiir aubindn: das Fahrzeug rusten.

    Gschlampara, s.: Schlamperei, Nachlassigkeit.

    gschlaucht (geschlaucht): mude (jemand, der einen beschwerli445

    chen Weg zuruckgelegt hat); hornlos (ein Rind, das ein Horn

    verloren hat); gehautet (eine Schlange, die die Haut abgestreift

    hat); sich von einer Arbeit „schlauchen“ = davonschleichen, sich

    drucken.

    gschmachig (von Geschmack): geschmackig, einschmeichelnd,

    ubertrieben (reden).

    gschmoaßig: mager; a gschmoaßigs Biabl = ein hageres Bublein.

    gschpaarig: mehr als sparsam; do geaht’s gschpaarig zua = hier

    wird geklemmt.

    gschpoarig (von sperrig?): ohne Gleitmittel, rauh, nicht glatt.

    Gschpuala (Spule), w.: Kuchenabfalle, Schweinefutter.

    Gschpun (Gespann), m.: Das Pferd (Ochse ...), das dazugespannt

    wird; jedoch auch der Partner (z. B. in einer Zweierreihe bei der

    Prozession).

    Gsoutt, s.: sehr kurz geschnittenes Heu mit Stroh gemischt (Pferdefutter).

    gstruuzt: geplagt, benachteiligt, mude.

    Gurggala, s.: Kuken, junges Geflugel.

    Guss-uesch, m.: Ausgussrinne.

     

  • H

    haala: schlupfrig, rutschig.

    Hachl, m.: Gerat zum Flachskammen; Redewendung: oan durch

    die Hachl ziahn = jemand kritisieren, schlecht machen, ausrichten.

    Hafalaschua, m.: hohe Trachtenschuhe der Frau.

    haftig nemmen: (es) genau und wichtig nehmen.

    Haftlbeißr, m.: jemand, der alles genau nimmt; kleinlicher

    Mensch; aupassn wia a Haftlbeißr = genau zuhoren.

    Haigattr (Heugitter), m: Gitter als Aufladehilfe des Purstlings

    (kurzes Bergheu).

    Haigschiir (Heugeschirr), s.: das gesamte Zubehor, das beim Heutransport

    notwendig ist.

    Haipank (Heubank), auch Klemmpank, w.: manuelle Heu-, Strohoder

    Grasschneidevorrichtung; a guata Haipank: so sagte man,

    wenn es bei der Heuarbeit genug Leps zum Trinken gab.

    haißlnoat: Adj. fur jemand, der dringend seine Notdurft erledigen

    muss.

    Haitschala (s.) gebn: streicheln.

    Halbschlitn (halb-Schlitten), m.: Schlitten mit kurzen Kufen und

    nur einem Jochl; auch Ubername fur eine

    ledige Mutter.

    hallagratsch: schnell; auch als Befehl: vorwarts!; gleichlautend

    mit dem vom Italienischen eingeburgerten Wort: dai!

    Handschl, s.: schwachliches Kind.

    Happ, s.: Bestandteil des Holzpfluges; Happ(viech): Schafe, Ziegen.

    Happhirn, s.: Ubername fur einen begriffsstutzigen Menschen;

    auch fur Schaf.

    haspl di haspl (vgl. verhaspeln): ubereilt, schnell, ubersturzt.

    Haschpl (Haspel), w.: Winde zum Aufwickeln von Garn zu Strahnen;

    naive, verzagte Frau; haufig Verkl.: Haschpala.

    Hattlingr, m: alte Traubensorte, auch Furner genannt.

    Haulr, m.: kleiner Heuhocker; Gansehaut.

    hausla: brav (als Lob und Anerkennung; nur fur Kinder).

    Hautflock (Haut-Fleck), m.: Hautblase.

    Haxstricka, w.: Lederstrick zum Einrichten eines verrutschten

    Heufuders.

    Hearischr (Herrischer), dr Hearischa, di Hearischn (Mz.): Fremde,

    Urlauber; fruher: vornehmer Gast; heute eher abschatzig; hearisch

    gian: stadtisch gekleidet ausgehen; Gegenteil zu bairisch.

    Hejmet (Hemd), s.: Trachtenrock fur Manner (nicht: Hemd; dieses

    wird Pfoata genannt!).

    Hejtschapejtsch, m. (Ez. u. Mz. gleiche Form): Hagebutte.

    Hiandrhenna (Huhnerhenne), auch: Glutsch-henna, w.: Glucke.

    Himmlbrand, m.: Konigskerze.

    himmlzn: wetterleuchten.

    hinterfotzat: arglistig, heimtuckisch.

    Hintergschtoll (Hintergestell), s.: Hinterteil des Fuhrwerks mit

    zwei Radern, eingehangt beim Protzen.

    Hinterkirchn giahn oder Hinterschuala giahn: Gottesdienst oder

    Schule schwanzen.

    Hinterkroas, m.: Ruckschlag des Pferdegeschirrs.

    Hinterloch, s.: Stofels (Stafels), vgl. Birnmehldorfl.

    hinterschi: ruckwarts; hinterschi unschtelln (oder: ban Orsch

    unschtelln): etwas verkehrt angehen.

    hirnkrank, Steigerung dazu hirntamisch: geisteskrank, uberspannt,

    verruckt, auch: sehr stur, sehr storrisch;

    z. B. als Schimpfwort: du hirnkrankes Luadr, du hirntamischer

    Tepp.

    Hirtin, w.: zweite Stallmagd.

    hoach-lochet: Adj. fur Kuhe mit schlechtem Bau am Schwanzansatz.

    hoach-schwoafat: Adj. fur ein Rind mit erhohtem Schwanzansatz;

    auch verachtlich fur stolze, junge Frauen.

    Hoadra, s.: Heidekraut, Erika; auch Flurname am Samberg.

    Hoafrt (Hoffart), w.: Hoffart, Dunkel, Stolz; auch als Adj. gebrauchlich:

    stolz; dej hot a mords Hoafrt = diese legt sehr viel

    Wert auf schones Außeres.

    hoamgaign: auf die feine Art heimschicken (ironisch).

    Hobrraut (Hafer-raute), s.: Alpenschafgarbe (achilles millefolium).

    Holb (von halten), s.: Stiel; z. B.: Beilholb = Beilstiel; Zapinholb ...

    holbis im Maul: 2-jahriges Rind (mit 4 breiten Zahnen; diese zeigen

    das Alter an).

    Houbrgoas, w.: Eule, Uhu.

    Houlermulla, w.: Holundersirup.

    Holgga, w.: kleiner Zubau, Rumpelkammer.

    holla: hellwach, selten fur: intelligent; haufig negativ gebraucht:

    net gonz holla: nicht ganz zurechnungsfahig.

    Holzhackr-Roasnkronz, m.: verkurztes Rosenkranzgebet (wie ihn

    die Holzfaller gebetet haben).

    Homma, w.: der hintere (breite) Teil einer Sense: beim „Anschlagen

    der Sense“ am „orb“ muss darauf geachtet werden, dass

    sie nicht zu viel auf „pitz odr Homma“ geht; auch fur Hamme

    (ein Stuck Schinken).

    Horbiga (Herberge), w.: Unterkunft, Behausung; auhorbign = alte

    arbeitsunfahige Dienstboten am Hofe beherbergen und verpflegen.

    Hottl, w.: dicke Frau.

    Hottr, w.: sumpfiger Almboden (z. B. Maschotscher Hottr).

    hott(e)ret: weich, schwabbelig.

    hotzig (von Hetz): lustig, unterhaltsam.

    Hungerloch, s.: Bauchhohle des Rindes.

    huu!: Startbefehl fur Zugtiere. (Gegenteil: ooh! oder oha!)

    Hunt, Mz.: Hunta, m: Stutze unter Stubenbanken; Forderwagen

    im Bergbau.

    huntn: (wie einen Hund) schlecht behandeln; Mittelwort der

    Vgh.: khuntet.

    hura-hara: schnell und ohne Unterbrechung arbeitend.

    huraasig: rasend, aufbrausend, wild, hysterisch.

    Huschpl, w.: zappelige, schusselige, oberflachliche Frau; seltener:

    Huschpler, m.: schusseliger Mann.

    huttelet (siehe Huttl): zerrissen, zerschlissen (Kleid, auch fur eine

    zerfallene Hutte).

    Huttl, w.: Fetzen, Tuch.

    huttln: hudeln, zu schnell und oberflachlich arbeiten; auch: in

    gro©¬en Flocken schneien.

    Huttlpix (Huttel-Buchse), Stopslpix (Stopselbuchse), w.: Holzrohr

    mit 2 Stopseln zum Schie©¬enspielen fur Kinder.

    Huttlwaibala, s.: Frau Holle; auch fur eine Frau, die alte Kleider

    (Schweineborsten ...) gesammelt und gehandelt hat.

     

  • I (U)

    Iachling, m.: langer, roher Lederriemen.

    iberhabs: pauschal, alles inbegriffen.

    Ibergschia (Uberschuh), s.: Lederteil bei Koschpn (Holzschuhen).

    iberschi: obenauf, hinauf, aufwarts, empor; do geaht’s iberschi =

    da geht es steil hinauf; mit di Stizn iberschi (mit den Beinen

    nach oben) = verkehrt; das Gegenteil heißt: unterschi.

    iberschwenkig: uberladen (mit der Gefahr des Umkippens).

    iirn oder in dr Iiring sain: im Wege stehen, hinderlich sein.

    indruckn (eindrucken): etwas schlucken (im ubertragenen Sinn);

    etwas ertragen, etwas fur sich behalten; auch: wiederkauen.

    in-galing oder in-dr-galing: spater, irgendwann, mit der Zeit, allmahlich.

    Inkreaschl oder Inkreaschtla, s. (nur Einzahl): Innereien

    inninpiatschn (vgl. Piatsch = kastriertes Schwein): hohes Gras,

    Getreide ... zertreten.

    inpan: einbiegen, z. B. bei einer brunstigen Kuh, die ihren Rucken

    durchhangen lasst.

    inpiisn: mit dem Schneebesen unterruhren.

    inpissn: einem Pferd den Maulzaum (Gebiss) anlegen.

    inreffln: (Getreide vom Acker bringen und) mit der Refflmaschine

    dreschen.

    inschloufn (einschlafen): in den Gliedmaßen (aufgrund schlechter

    Durchblutung) nichts oder nur Kribbeln spuren.

    Inschlougketta (Ein-schlag-Kette), w.: Kette mit Einschlaghaken

    (fur Holztransport).

    installn (einstallen): das Vieh nicht mehr auf die Weide treiben.

    instampfn: Rubenkraut mit den Fußen oder mit einer Stampfe in

    den Bottich stampfen.

    instiiln (einstielen): einen neuen Stiel in die Schaufel oder Gabel

    einsetzen.

    Intiafa (Ein-tiefe), w.: Mulde im Boden.

    ira (ihre): einige, etliche, welche.

    Irn (Yhre), Mz.: Irn; w.: Weinmaß zu 90 Liter (fruher

    Yhre zu 103,7 Liter); mit ganz anderer Bedeutung:

    In Ira (oder in Iring) sein: im Wege stehen.

    Iriza, w.: Bestandteil des Radpfluges (verstellbare eiserne Vorrichtung,

    an welcher die Setzwaage eingehangt wurde), nicht zu

    verwechseln mit Hiriza: Hornisse.

     

  • J

    Jagara, s.: Weidegeld, Lohn fur den Hirten.

    Janggr, m.: gestrickte Jacke mit Knopfen, auch Schwetter (engl.:

    sweater) genannt; bekannteste Form: der Sarner-Jangger.

    Jeiges, Jejsches, Jejsches lumen ...: Pseudofluchworter fur Jesus.

    Jenneweintog (St.-Ingenuin-Tag): 5. Februar, Tag des Dienstbotenwechsels;

    siehe schlengln!

    Joggl (Jakob); m.; Mz.: Jaggl: Schimpfwort zu Kindern; Joggl oder

    Schoufjoggl hieß auch das einzelne Schaf, das uber den Sommer

    am Hof gehalten wurde, auch Stallschaf genannt.

    Jun, m.: Streifen im Getreideacker, den eine Person pro Garbe

    mit der Sichel abschnitt.

    Jungfrau, w.: so wurde ein untauglich befundener Bursche nach

    der Musterung bespottelt; er musste einen Kranz (wie die Jungfrauen

    bei Prozessionen) um den Hut binden; fur die Tauglichen

    mussten die „Jungfraun“ einen schonen Hutschmuck herrichten.

     

  • K

    Kachala, s.: (kleiner) Nachttopf; Kachl, m.: Nachttopf; affn Kachl

    giahn: aufs Klo gehen.

    Kack, s. (nur Ez.): abgebruhtes Fressen fur die Schweine; Hennkack

    = gek. Hennenfutter.

    kait; „in kait laudn“ = in Ruhe lassen.

    Kaltarla (von: kalt), s.: Wassertrogl, kleiner Trog mit frischem Wasser.

    Kamascha (Gamasche), w.: siehe Schneastumpf!

    Kamot-Kaschtn (Kommode-Kasten), m.: Kommode

    Kampa, w.: Ziegenschellenhalterung (gebogenes Holz mit Riemen

    verbunden).

    Kampl, m.: Kamm; a schnaidigr Kampl = ein fescher Mann.

    kamucken: aus schwarzem Lodenstoff; kamuckena Housa:

    schwarzlodene Trachten-Turlhose.

    Kapari (ital.: caparra), w.: Anzahlung.

    karasiern: flirten, liebeln, gehen mit ...

    Kass, m.: Holzkissen (zwei gebogene Holzteile, die mit vierkantigen

    Holzstangen [Prittln] verbunden sind; bei Heu- und Garbentransport

    verwendet).

    Kaszigr (Kase-ziger), m.: kegelformig geformter Topfenkase.

    Katz (Katze), w.: Seilbahnrolle.

    katunig (cotone = Baumwolle): baumwollen; a katunigs Furtig =

    eine baumwollene (blaue) Schurze.

    Kaucha, w.: Heiserkeit; i hon di Kauch: ich bin heiser.

    kauchet: heiser.

    kealschlachtig oder kealig (von Kehle): Adj. fur Pferdehalskrankheit.

    Kearl (von kl. Chor, Chorl), m.: Erker.

    kearn (kehren): (Heu) wenden; (Wasser) leiten; Wossr aukearn =

    eine Quelle fassen.

    kejrazn oder auch kearazn: quietschen.

    Kelpr, w.: Halsband (fur Hunde).

    Kiachl (kl. Kuchen), m.: Schmalzgeback; Opfl-Kiachl: Apfelschnitte

    im Tunkteig uberbacken; Broat-Kiachl: Marmeladebrot im

    Tunkteig uberbacken.

    Kibala schlougn: (Rahm im) Kubel schlagen (bis Butter und Milch

    sich trennen).

    kibizn (von Kiebitz): necken, stankern.

    Kiblmilch (Kubel-Milch), w.: Buttermilch; gleiche Bedeutung wie

    Schloglmilch.

    kienig (Kienholz): widerstandsfahig, kraftig (auch fur harzreiches,

    hartes Kiefernholz).

    kini-gott: wei©¬ Gott, als ob!

    kirfet(e)n, kirfet(e)n gian: wallfahren, eine Wallfahrt machen.

    Kislinger (vergl. Kies und Kiesel), m.: Granitstein.

    kilba: bewolkt.

    Kilpr, w., haufig Verkl.: Kilperla, s.: junges weibliches Schaf.

    Kiningwosser (Konig-Wasser), s.: geweihtes Wasser zu Hl.-Drei-

    Konig.

    Kirchn hoa©¬n: einen Todesfall mitteilen und um Begrabnisteilnahme

    ersuchen.

    Kirner, m.: Eisen zum Ausstanzen eines Loches in einem Lederriemen.

    kirnig: munter, aufgeweckt.

    Kissn (vgl. Kissen), s.: Kumetpolster aus Rosshaaren.

    Klachl, m.: Glockenklachl; dicker Nasenpoppel (Rotzklachl); a

    grober Klachl = ein grober (gro©¬er) Mann.

    klachln: spucken; loadla klachln: ekelhaft (Schleim) ausspucken.

    klaffn: obszon reden.

    Klamp(e)r (Klammer), w.: Metallklammer zum Zusammenhalten

    von Baumstammen; Sc h i m p f w o r t f u r

    eine magere Frau.

    Klamperer (Klempner), m.: abschatzig fur Spengler.

    Klanster-ring, m.: Ring am Pferdekummet, in welchen die Anzen

    eingeschoben werden.

    Klaubing (vgl. klauben), w.: Grunfutter fur die Kuhe (oft mit der

    Sichel gesammelt); Bezeichnung auch fur das Wiesenstuck, das

    nicht fur die Heumahd und -trock-nung diente, sondern fur die

    Grunfutterung zuruckgelassen wurde.

    klaubn gian: Frischgrasfutter fur das Vieh besorgen (der Ausdruck

    geht wohl auf eine Zeit zuruck, wo auch noch Blatter als Futter

    von den Strauchern gesammelt wurden).

    klaubn: (Obst, Beeren) pflucken; zsommklaubn = (am Boden)

    einsammeln.

    Klauwau (klaub auf), m.: Krampus.

    kliabm: spalten (z. B. Holzschindeln).

    Kloaza, w.: getrocknete Birne; Zweschpn-Kloaza: getrocknete

    Zwetschke; auch als Ubername fur eine Ordensschwester.

    kloazn, umanodner-kloazn: nichts zuwegebringen, langsam sein

    (bei der Arbeit, beim Essen ...).

    Kloubn, m: Rolle fur Seilzug (aus Holz beim Erdseilen).

    Klougfirtig (Klage-Furtuch), s.: schwarze Seidenschurze (Klougfirtig

    und Klougtichl sind die Trachtenbekleidung fur Frauen bei

    Beerdigungen oder Trauerfeiern).

    Klougtiachl, (Klage-tuchlein) s.: schwarzes Trachten-Seidentuch.

    klougn (klagen): nach einem Tode eines Verwandten schwarz gekleidet

    gehen; die Zeiten des „Klagens“ waren genau festgelegt.

    kluaga (klug): leise (nicht fur klug!); auch fur feinkornig (bei Salz,

    Sand, Mehl ...).

    Klump(e)r, w.: Auszehrung, Schwindsucht.

    klumpern: Larm machen, poltern.

    Klunza, w.: Spalt, Ritze, Kluft (im Holz bzw. zwischen zwei Brettern).

    Klunzn trejtn: anstelle zu arbeiten (in der Stadt) spazieren gehen

    (kommt wohl vom Brauch, dass ein Betrunkener angehalten

    wurde, geradeaus [entlang einer „lunza“] zu gehen).

    Knaffl, Mz.: Knaffler), s.: Drucker (Kleiderschließe).

    Knattarla, s.: Kleinkind; z. B.: Jesusknattarla: Jesukind.

    Knattl, w.: Kot, Dreck am Rinderfell; liaba Knattl = Kosewort fur

    eine liebenswerte Frau.

    Kniabruadr; Kniaschweschtr (Kniebruder, Knieschwester): einer

    von mehreren Freiern, die es auf ein und dasselbe Madchen abgesehen

    haben, bzw. umgekehrt.

    Knojbl (Knebel), m.: ein ca. 20 cm langes spitzes Holz, das in den

    Boden gerammt wird, um das Heutuch aufspannen zu konnen.

    Koadachl, s.: kleines Vordach.

    Koat, s. (Mz.: Keatr): Ungeziefer, Kafer, Ungetier, z. B.

    s’Olmkoat = gefurchtetes Unwesen auf der Alm (im Streit zwischen

    Villanders und Ritten).

    koatr (heiter): wolkenlos.

    Kob oder Koub: eingezaunter Viehkoppel; Synomym: Pfarer, m.

    Kojbet (heben), s.: Inlett.

    kojbn (heben): dicht sein; net kojbn = undicht sein, weitertratschen.

    kojschtn, verkojschtn: verkostigen, verpflegen.

    Kojschtnpfoata, w.: Haut um die Frucht der Kastanie.

    Kollwossr, s.: Quellwasser, Trinkwasser.

    Kolongischt, w.: Kohlamsel.

    Komproud (Kamm-Rad), s.: Zahnrad; ein Ubersetzungsrad, das

    mit Zapfen die Kraft 90° seitwarts ubertragt.

    Kopfgschtoll (Kopfgestell), s.: Halfter mit Zaum.

    kopfn: denken, nachdenken.

    koppn: Getreide schalen (erster Mahlgang); auch Bezeichnung

    fur das Nagen der Pferde am Holzbarren oder an Zaunstangen.

    Koschp, m.: Holzschuh.

    Koschpm-moasl (Kospen-Meisl), m.: Werkzeug zum Aushacken

    der Holzschuhe.

    Kottr, m.: Raum mit landwirtschaftlichen Geraten und Werkzeugen.

    kouln: bellen.

    Kracherla, s.: erfrischendes Sprudelgetrank.

    Kraffla (Geraffel), s.: wertlose Gegenstande.

    kragln (von Kragen): einem Huhn den Kragen umdrehen, toten;

    aus der Flasche trinken.

    Kraitla (Krautlein), s.: Petersilie (auch fur Sellerie).

    kraln: kratzen; stehlen.

    kraischtn: stohnen.

    kraitln (Kraut): ausdunnen, Unkraut jaten.

    Kraizschloug (Kreuzschlag), m.: Ruckenlahmung bei Pferden.

    Kraumla (Geraumtes), s.: Streu, die von den Dungwiesen abgeraumt

    wird.

    krautwallisch (Kraut-welsch): ladinisch (nur auf das Gadertal bezogen).

    Kraxl (kleine Kraxe), s.: holzernes Traggestell; Kraxltrougr, m.: Kraxentrager.

    Kreas, s.: (Mantel)umwurf, Schulterumwurf; Bindegewebe, an

    dem der Dunndarm hangt.

    Kreaschtla, s.: gerostete Innereien, Beuschel.

    Kreppa, w.: krankliche Frau.

    kreppm (krepieren): langere Zeit kranklich sein; oukreppm = krepieren,

    sterben.

    Krickl, s.: Reh- oder Gemsengeweih; Handgriff beim Sensenworb;

    Gerat zum Schlachten (Schlag- und Schabeisen).

    Kriit (Geriet), s.: Geneat, Eile, Hektik.

    krojchln: husteln, rocheln.

    Kroutn (Kroten) mochn: beim Pflugen ungerade Furchen ziehen;

    Spruch: „viel Kroutn, viel Plent“.

    Krucka (Krucke), w.: Langholz des Worbes; Ofnkrucka: Gerat zum

    Ausraumen des Ofens.

    Krumrdach, s.: provisorisches Flugdach.

    Kruum, m.: Muskelkrampf.

    krumig: starr, steif, verspannt, verkrampft.

    Kuahirtl (kleiner Kuhhirte), s.: Bachstelze.

    Kumet, m., Mz.: Kumeter: Leibkummet, d. h. Zugvorrichtung fur

    Pferde oder Rinder.

    kumuckana Housa, w.: dicke schwarze Lodenhose.

    kunig: kahmig, schimmelig (Wein); auch fur: schlecht gelaunt.

    Kuntr, s.: Raubtier, z. B. Marder, Fuchs.

    kuppelet: empfindlich, wehleidig, zimperlich.

     

  • L

    laatschet: weich, locker gebunden (z. B. a laatschets Fueder).

    Laazr, m.: Blitz; laazn: blitzen.

    Laba (von Laube), w.: Vorraum, Diele bzw. Eingangsraum hinter

    der Haustur.

    labalet: nicht oder zu wenig gesalzen, schal.

    laffalet: ausgetreten (bei Schuhen); unordentlich.

    Laffl, w.: (Kastanien-, Zirbelzapfen-)schale; Laffler (Mz.): ausgetretenes

    Schuhwerk.

    laffln (z. B. Zirmtschurtschn laffln): (Zirbelzapfen) schalen, d. h.

    die loffelartigen Deckblatter offnen.

    Lafr, m.: Weinrebenspross.

    Lafr und Legr (Laufer und Leger), m.: die zwei Muhlsteine (der

    laufende und fixe).

    laggelet: nachlassig, gleichgultig, pflichtvergessen; auch: matt,

    lax.

    Laggl, m.: grobschlachtiger, eher unbeholfener, doch gutmutiger

    Mann.

    laibln: Schlage geben; oan oans laibln = jemandem eine herunterhauen;

    außnlaibln = hinauswerfen; mi hot’s außnglaiblt =

    ich bin (z. B. bei einer Prufung) durchgefallen.

    Lairl (kl. Laur), s.: kleiner Trichter.

    Laita, w.: steiles Feld, Hang (vgl. den haufigen Familien- und Hofnamen

    Leitner).

    Laitl, s.: kleine Kanne (vgl. Lauta).

    Lallig, m.: Schimpfwort fur einen einfaltigen Menschen.

    Lanzigur(a), w.: Bergmolch, Schwanzlurch.

    lanzn (vielleicht von Landser), haufig: umanondrlanzn: nichtstun,

    faulenzen, herumlungern.

    Lascha, Acker-Lascha, w.: Holzbalken zum Stoppen des Erdkarrens;

    Waingert-Lascha: Holzbank, die kleinere Leute benotigten,

    um beim Wimmen die Trauben zu erreichen; auch Schimpfnamen

    fur einen streunenden Hund; Steigerung: saggra

    Lascha; auch Schimpfname fur ein Madchen; umananderlaschn:

    herumstreunen.

    Lass, w.: dunkle Faserung (auch Riss) im Gestein; auch fur Holzfaserung.

    Latsch, m.: Schimpfwort auf einen ungepflegten und unmotivierten

    Jugendlichen.

    Latscha (haufig Mz.: Latschn), w.: Ohr(en); i gib dir oans za di Latschn

    (auch Laschn): ich ohrfeige dich.

    latschet: ungepflegt, schlampig; a lotscheta Joppa: ein schlecht

    sitzender Rock.

    latschoaret auch oarlatschet: Adj. fur jemand mit großen und

    vorstehenden Ohren.

    lattern: Tratsch herumerzahlen; auch: rutteln; vgl. Glattra =

    Tratsch, Gerede.

    lattln: mit Spickern bzw. Murmeln spielen.

    lattret: wackelig, nicht gut befestigt, undicht; auch fur einen leeren

    (Kuh)bauch.

    Latz (Latz), m.: Schlinge.

    Latzr, m.: langsamer Arbeiter; der tuat lai latzn oder umerlatzn =

    dieser kommt bei der Arbeit kaum weiter; vgl. auch Glatz!

    Laur, m.: Trichter (zum Einfullen).

    Lausr, m.: Spitzbub.

    Lauta, w.: (große) Kanne (zum Wasser- oder Milchtragen).

    lautr: dunnflussig, weich; auch: nur; lautr fiatrn: trinken (auf notorische

    Trinker bezogen).

    lawett gian: verspielen (beim Kartenspielen); zugrunde gehen.

    Leaslbua, m.: Militar-Musterungskandidat; Leasl (kleines Los)

    weist darauf hin, dass fruher unter den Tauglichen ausgelost

    wurde, wer zum Militar muss.

    Leatrlagerschta (Leiter-Gerste), w.: gebrauchlichste

    Gerstensorte (zweireihig).

    Lecka (von lecken), w.: Kraftfutter.

    Leff, m.: Mensch (meist Frau) ohne Arbeitswille.

    Leffaza, w.: haßliches Frauengesicht, Larfe.

    Lejgr (von legen), m.: Farbkruste im Weinfass; auch fur Ortlichkeiten

    auf der Alm, an welchen die Schafe ihre Liegeplatze hatten.

    Lella (w.): Zunge; die Lella außerhongn loudn: die Zunge heraushangen

    lassen, mude sein.

    Leller, m.: untuchtiger, untauglicher Mann oder Jugendlicher;

    auch: Penis.

    lelln: zungeschlagen (bei Rindern); ummerlelln: bei der Arbeit

    nichts zuwege bringen.

    lempern (lampern): ein Lamm gebaren; a lempreta Maura = eine

    einsturzgefahrdete Mauer; umananderlampern: herumlungern.

    lentig: lebendig, gesund; oft negativ: net lentig, oder: net recht

    lentig = grippig, schwach.

    Leps (indogerm. Wortwurzel: leip = lassen), m.: mit Wasser verlangerter

    Wein.

    Lepslottrer, m.: ein Musikstuck, das eine Musikgruppe zu Martini

    gespielt hat, als sie fur die Musikkapelle um Spenden betteln

    ging (fruher: Leps lottern).

    lermen (Larm machen?): klagen, jammern; Steigerung: lermen

    wia a rinnata Pfanna.

    Letscha, w.: Mund, Gesicht (abwertend); Schua-Letscha: Schuh-

    Zunge; di Letscha hongn loudn = schlecht gelaunt sein.

    letschet: mude, matt, kraftlos.

    Letsch-janggr, m.: trachtenahnliches Mieder (vgl. Janggr!).

    Lettn, m.: Schlamm, Erdkot.

    Liachtmejssn (Mz.): Maria Lichtme©¬, 2. Februar; wichtiger Feiertag,

    an welchem die Bauern ihre Dienstboten bezahlten; die

    neuen Dienstboten wurden zum ersten Mal (zu einer besonderen)

    Marende eingeladen.

    loabalet: langsam und faul (nicht zu verwechseln mit labelet).

    Loabm, m.: Brotlaib; Kasloabm: Kaselaib; auch Schimpfwort fur

    einen faden Menschen.

    Loach, m.: die Zeit, in welcher sich die Baumrinde vom Stamm

    gut lost (im Fruhjahr); z. B.: di Faichtn gian in Loach = die Fichten

    lassen sich leicht entrinden.

    Loade (Leid), w.: Verdruss; haufig: di Loada houbm = traurig sein,

    Verdruss haben.

    loadig: vergramt, verstimmt; loadig sein: vergramt sein, verdrie©¬en,

    Sehnsucht haben.

    loadla: grausig, ekelhaft.

    Loam (Lehm), m.: nicht nur der Werkstoff Lehm wird so bezeichnet,

    auch der Stubenofen.

    Loamsiadr (Lehm-Sieder), m.: langsamer, langweiliger Mann.

    Loapa, w., oder auch Gloapa, s.: Uberbleibsel, Essreste.

    loapm (griechisch: leipein = [ubrig] lassen): ubriglassen, nicht

    ausessen; net loapm = (etwas) nicht erdulden; oan net loapn:

    jemand nicht lassen.

    Loasing, w.: Ertrag, Verdienst; koana Loasing houbn = nichts verdienen;

    auch fur: keinen Ernteertrag haben.

    Loch singen: fehlerhaft singen; Loch blousn: (ein Instrument)

    fehlerhaft blasen.

    Lockrufe, mit welchen Haustiere gerufen werden

    (die erste Silbe jeweils laut, langgezogen und mit

    hoherem Ton ausgesprochen):

    – Hennen: Bulla-bull-bull-bull, Bulla-bull-bull-bull, ...

    – Kuh: Tscholla-busch-busch-busch, Tscholla-busch-buschbusch

    ...

    – Kalb: Buscherla-busch-busch-busch, Buscherla-busch-buschbusch

    ...

    – Schaf: Pamperla-sea-sea-sea, Pamperla-sea-sea-sea ...

    – Ziege: Goasala-sea-sea-sea, Goasala-sea-sea-sea ...

    – Pferd: Tschufferla-tschuff-tschuff ... oder: Fuxela geah hear!

    – Schwein: Notscherla-notsch-notsch-notsch ...

    – Katze: Muina-muina-muina-muina ... (schnell ausgesprochen).

    Loifl, m.: Loffel; Wortwendung: er hot n Loifl verschmissn = er ist

    gestorben.

    Loirl, m.: Schimpfwort fur einen gleichgultigen Menschen

    (mannlich).

    Lojserer, m.: Blattermagen (ein Magen der Wiederkauer).

    longanondr (lange aneinander): fur lange Zeit, lang andauernd.

    Lorget, s.: Larchenharz.

    Lorgetsockl, m.: Schimpfwort fur einen langsamen Mann.

    Loschtgragg (letzter Gragg): Nachzugler; das letztgeborene

    Schwein; Loischtgraggela: Verkleinerung dazu, verachtlich fur

    einen schwachlichen Menschen.

    Lottrpickl, m.: Bettelmann; jemand, der „lottern“ geht.

    lotz: ubel, schlecht, klein, schwachlich.

    louba: lauwarm.

    loudn, innloudn: (ein)laden; nicht zu verwechseln mit: laudn =

    lassen.

    Loudn, m.: (Geschafts)laden; auch fur Loden (Wollstoff).

    Luck (von Luke), s.: Deckel; zualuckn: zudecken.

    Lucka, w.: Zaunoffnung.

    luggelet (luggalat): locker, nicht fest, nachlassig, gleichgultig.

    Lugnpeitl (Lugenbeutel), m.: Lugner.

    Luitl, m.: pflichtvergessener, leichtsinniger Mensch.

    luitln, ummerluitln: leichtfertig dahinleben, schlampig und nachlassig

    arbeiten.

    Luller = Schnuller; auch Ubername fur einen, der wenig leistet

    und nur schmarotzt.

    lulln: saugen.

    Lun, m.: Splint in der Radachse (z. B. beim Protzen).

    Lurga, w: Vertiefung beim Speckerspiel.

    -lus (lat. Lus = Spiel): Das -lus wird bei verschiedenen Kinderspielen

    als Endsilbe angehangt, z. B. Derwischerlus: Fangspiel, Oupeckerlus:

    Suchspiel ...

    Luttrstauda (Luther-Staude), w.: Erle; auch: Ubername fur Schulkinder,

    die vor dem Schulbesuch nicht zur Schulermesse gegangen

    sind; Luttrischer = schlechter Mensch.

     

  • M

    mangga (vgl. mhd.: manc; franzosisch: manque = mangel): wenigstens,

    mindestens.

    manonder, umanonder: umher, herum.

    Marbl, s.: junger Fichtentrieb; Marblsulza, w.: Sirup aus Fichtentrieben

    und Zucker.

    Maschgara, m.: ein faschingsmaßig Verkleideter; Faschingsverkleidung;

    auch: verkehrte Spielkarte im Packchen; Maschgara

    giahn: zu Fasching verkleidet (und maskiert) gehen.

    mascho’ttn: beim Handel vermitteln, z. B. beim Kuhhandel als

    Makler tatig sein.

    Masl (kleines Maß), s.: Mehlmaß (ca. 1,5 Liter).

    Maungga (oder Maunta), w.: heimlich versteckte Lebensmittel

    zum Naschen (fruher: von Dienstboten im Heu Verstecktes);

    auch: kleines Apfellager (vgl. Epflbina).

    Mauser, m.: grauer Ochse.

    maxn oder mergln: sich bei der Arbeit schwer tun; schwerfallig

    und ungeschickt arbeiten.

    Mearschr, m.: Morser, Boller; Stallmearschr: Stallgehilfe.

    Mejteler, Mejtkrapfler, Mz.: mit gestampftem Mohn und Honigwasser

    ubergossene kleine (moure, siaße) Krapflen;

    mejtsiaß (met-suß): sehr suß.

    meras Tiachl, s.: geblumtes, mattes Trachtentuch mit schwarzem

    Rand.

    Mergler, m.: ungeschickter Arbeiter (siehe: maxn, mergln).

    Mettrsouga (Meter-Sage), w.: Handsage mit Holzrahmen (1 m

    lang).

    Metz (ital.: mezzo), m.: Mehlanteil, den der Muller fur die Arbeit

    als Lohn zuruckbehalten durfte (ein Masl pro Star; ca. 5 %);

    metzn: sich den Anteil nehmen.

    Milch ibergiahn loudn (wortlich: Milch uberlaufen lassen): prahlen.

    Milchkreizer (Milch-Kreuzer), m.: schwer verdientes Geld.

    Minich, m.: kastrierter Ziegenbock.

    Mischtpock (Mist-Bock), m.: Dreifuß zum Daraufstellen des Korbes

    (beim Misttragen).

    Mittera, w.: zweite Stallmagd.

    mitterla, (lai) mitterla: durchschnittlich.

    Mittn, m.: Holzschaff zum Teigruhren beim Brotbacken.

    Moischaff (Me©¬schaff ?) s.: gro©¬er, niederer, runder, gebinderter

    Holzbehalter fur Getreide und Mehl.

    Moischtwurscht (Mastwurst), w.: letzte prallgestopfte Wurst, welche

    die Futtererin bekam.

    Moizat (mez = Halfte), s.: Speckseite.

    Moschpr, m.: Eberesche, Frucht des Vogelbeerbaumes.

    Motzele, s.: holzernes, gebindertes Schopfgefa©¬ (6–7 l).

    Moudr, m.: Maher.

    Moudrsuppe (Maher-Suppe), w.: Festessen am Sonntag nach der

    Heumahd auf der Alm.

    Mougn (nur Mz.): Mohn.

    Mougnziggerla, s.: Bonbon aus Magenzucker.

    Moulschussl (Mahl-Schussel), w.: große Schussel, aus welcher gemeinsam

    geloffelt wurde.

    moura: murbe, aus Murbteig (morana Krapfn zum Unterschied

    zu den zachn Krapfn),

    mourets Schouf, s.: auch Villnosser Schaf genannt (weißes Schaf

    mit schwarzen Flecken am Kopf; Brillenschaf); es gibt auch den

    Ausdruck kopfmouret.

    Mousl, w.: Narbe.

    Mualtr, m.: ausgehackter flacher Holztrog fur Hennenfutter, zur

    Wassertranke fur Vieh ...

    mualtrn: verziehen (bei einem Brett); meist nur das Mittelwort

    der Vergangenheit gebrauchlich: mualtret; a mualtrets Brejt =

    ein verzogenes Brett.

    Muargruabe, auch: Mualgruabe, w.: Schlammgrube neben Bergwegen

    zum Auffangen der angeschwemmten Erde („Gschwemma“)

    bei Gewittern.

    Muaskuala, w.: Steinplatte in der Mauer am Hauseingang, wo die

    Muspfanne zu Abkuhlen aufgestellt wird.

    muffelen: ublen Geruch verbreiten, stinken, nach Verwesung riechen.

    mugln: kneten, grapschen.

    mullet: beleidigt, nachtragend, sturlig; hornlos (Rind oder Bock);

    stumpf, vgl. tullet.

    mura (vgl. das Zeitwort murren): lastig.

    Mura, Mz.: Murn, w.: Brombeere.

    Musl, w.: 4 m langer Baumstamm.

    murxn: sich schwer tun, vgl. mergln; oumurxn: muhsam toten,

    unfachmannisch schlachten; koan Murxer machn: keinen Laut

    von sich geben.

    Musslintiachl (muslimisch u. Tuch), s.: Trachtentuch mit besonderer

    Stoffart.

    muttalet: mude und abgekampft.

    Muttl, w.: hornlose Ziege.

     

  • N

    Nadl, w.: Großmutter.

    Naggala, s.: kleiner Rausch.

    naggelen: nach Faulnis riechen, z. B. Speck.

    Naunggerla, s.: kurzes Schlafchen; naunggn, oidn-naunggn:

    schlafen, einschlafen.

    Naina(r)stuckl, s.: Jause am Vormittag (ca. um 9 Uhr); nainern

    oder naina(r)stickln oder Halbmittog holtn oder halbmittougn:

    eine Jause am Vormittag einnehmen.

    nattlsaidans Tiachl, s.: atlasseidenes Tuchlein; schwarzes Trachtentuch

    aus Seide mit bunten Blumen.

    Nattschr, m.: Schwein; unsauberer Mensch; Verkl.: Natscherla, s.

    nauret tian (narrisch tun): spielen (daraus kann entnommen werden,

    wie abwertend das Kinderspiel gesehen wurde); nouret

    gschaida: besonders intelligent.

    nauret (narrisch): Bezeichnung fur kranke, pilzbefallene Fruchte,

    die vorzeitig abfallen; naureta Zwejschpa = pilzbefallene verkruppelte

    Zwetschke; auch fur: verruckt, narrisch.

    Neasa (von Agnes), w.: abschatzig fur Freundin; unbeholfene,

    saumige Frau.

    Nejbala, Nobela, s.: festschraubbare Holzlatte, die den Abstand

    zwischen zwei Schloafn (Holzschleifen) halt.

    nejgln (von Nagel, Fingernagel): an den Handen stark frieren.

    Nejna, m.: Großvater.

    noggln: an den Haaren ziehen, tschippln, tschopfn; verstarkt: ounoggln.

    nouch n Sum gian (nach den Samen gehen): wegweisen beim

    Getreidesahen (beim Buchweizen musste mit Zweigen angezeigt

    werden, wie weit die erdfarbenen Korner gestreut worden

    sind).

    Nouchgschwistretkinder, Mz.: Nachcousinen.

    Noula, w.: Aale.

    Noumehl, s.: Futtermehl (Dreiermehl: Mehl vom letzten Mahlgang,

    mit Grischen vermengt).

    Nouring (Nahrung), w.: Entlohnung fur Hirten und Wegmacher

    (in Form von Lebensmitteln).

    nunet: nahe.

    Nunna, w.: weibliches Jungschwein.

     

  • O

    Oachr, m.: Eichhornchen.

    Oanser, m.: Umtrunk um ca. ein Uhr nachmittags.

    oar: herab, herunter.

    oargschniitn glaich (abgeschnitten gleich): identisch.

    Oarkraizr (Eier-Kreuzer), Mz., m.: Einnahmen der Baurin aus dem

    Verkauf der Eier.

    Oarnwuzl, w.: Ohrwurm.

    Oaß, m.: Geschwur, Abszess.

    Ochsnprunzr, m.: eintoniges Musikstuck, welches sich standig

    wiederholt (wahrend ein Ochse trank oder Wasser ließ, pfiff der

    Knecht oder Bauer ein Lied).

    Ochsnstual (Ochsen-Stuhl); m.: die letzten Kirchenbanke rechts

    und links vom Kirchenportal.

    oidn: hinunter; oidnfliagn (hinunter-fliegen): hinunterfallen;

    oidnwerzig: hinunterwarts.

    oltnen: es riecht nach alt; aufbewahren, bis es alt ist.

    Ommerin (von Amme), w.: Aufwarterin bei einer Wochnerin.

    Omplza, w.: geflochtene Lederschlinge auf dem Ochsenjoch, in

    welche die Deichsel eingehangt wird.

    Ongl (Angel), Kettn-ongl, Paidn-ongl ..., m.: Stachel, Kettenverankerung,

    Bienenstachel ...

    Ondlsn (Antlass): Fronleichnam.

    onta tian: Widrigkeit erleiden, nicht gut tun, schadigen.

    ooha!: Halteruf bei Pferden (Gegenteil: huh!).

    oubartln: (jemand, z. B. ein Kind) mit dem Bart kitzeln.

    oudian (abdienen): Arbeit zuruckgeben (war hauptsachlich beim

    Roggenschneiden ublich).

    oufidrn: abfertigen.

    Oufla, m.: Eiter.

    Oufnguggr, m.: ein Gericht aus Turkengrie©¬ und Apfelschnitten,

    das im Backofen zubereitet wird.

    Oufnkrapfn, m.: Krapfen (aus Brotteig und mit Kloaznfulle) im

    Brotbackofen mitgebacken.

    Oufnkrucka, w.: zum Nachschieben des Holzes im Ofen und zum

    Herausholen der Kohle.

    ougepfutscht oder ougschnollt: abgerutscht; z. B. vom Madchen

    abgewiesen (worden).

    ouhenningn: nicht in Ruhe lassen, nicht aufgeben, lastig sein,

    um etwas zu erreichen.

    oukonzln (abkanzeln): ausschimpfen (wie von der Kanzel herunter).

    oukrampa Milch: (abgerahmte) entrahmte Milch, Magermilch.

    oulappln: unter dem Preis erwerben, (jemand anderen) ausnutzen.

    oulottrn: abbetteln.

    oumurgsn: kaputtmachen; a Tattermandl mit an tullatn Zweck

    oumurgsn = einen Salamander mit einem stumpfen Zweig

    (umstandlich) toten.

    ouplattln: wegrennen.

    Oupotre (von Ab-Portrat), s.: fruhere Bezeichnung fur Fotografie;

    oupotrejn: fotografieren.

    Oura oder auch als Ara ausgesprochen, w.: Vorschusszahlung an

    Dienstboten.

    ouritig (ab-reitend): schief, steil (z. B. ein seitwarts neigender

    Weg).

    ousaggern, outaifln: ausschimpfen.

    ouschleckn: abschlecken; um’s Ouschleckn: knapp verfehlt, zu

    spat.

    ouschlougn (abschlagen): (Vieh) schlachten.

    ouschnolln: abgleiten, abrutschen (vgl.: auschnolln: es nicht

    schaffen).

    ouschpajn(en) (ab-spanen [mhd.]): (dem Fohlen, dem Kalb) das

    Saugen abgewohnen.

    ousetzn (absetzen): (Vieh vom Wagen) ausspannen.

    ousinnig oder ousunnig (ab-sonnig): schattig, winterlehnig.

    ousockln (ab-sackeln): etwas billig zu erwerben versuchen, ablisten;

    vgl. oulappln, ouhuttln.

    Ousogr (Absager), m.: erste Regentropfen, denen kein erwunschter

    Niederschlag folgt.

    outraibn (abtreiben): Vieh von der Almweide holen, Getreide mit

    der Windmuhle reinigen, Milch mit der Zentrifuge entrahmen.

    outschapiern: weglaufen, abhauen.

    Outscherfler oder Outschartsch, m.: Fußabstreifer.

    Ouwaicheta oder Ouwaichn (ab-weichen), s.: Durchfall; dazu

    wird auch Geahwodl (geh-woala = geh schnell!) gesagt.

    ouzassn: zuruckhalten, bandigen (hauptsachlich bei Tieren).

    ouziahn (abziehen): (ein Schaf oder einem Ziegenbock mit Hilfe

    eines Seiles) kastrieren; Wein ouziahn = Wein aus dem Stander

    in Fasser abfullen.

     

  • P (vgl. auch B)

    Paggariluck, s.: Schraubdeckel beim Weinstander; oft wird auch

    Pagga-luck gesagt.

    paggschiirig: in schlechtem Zustand, einsturzgefahrdet,

    schwach.

    Paißwurm (Beiß-wurm), m.: Schlange.

    Paitl (Beutel), m.: Muhlpaitl: Stoffmehlsieb in der Muhle; auch

    Beutel, z. B. Geldpaitl.

    Paitlgobl, w.: Bestandteil einer Muhle, womit der Mehlbeutel bewegt

    wird.

    paitn: leihen, bevorschussen.

    Pampr, m.: Schaf.

    Panterknittl (Bander-Knittl), m.: Knittel zum Storzenbinden beim

    Dreschen.

    parzn: mit Sorgfalt, Nachdruck oder Gewalt herumstochern (z. B.

    mit einer Hebstange etwas freilegen und herausholen).

    Patrschnolla, w.: holzerner Schnappverschluß an Stall- oder Stadelturen.

    Patzn, m.: Fehlschlag beim Dreschen; Patzn gejbn: Stockhiebe

    auf die Hand geben; patzn: einen Fehler machen; auch: verschmutzen

    (z. B. die Tischdecke beim Weinaufschenken).

    Pazaida (Pazeide), w.: Weinmaß aus Holz zu knapp 9 Litern, in

    Dreieckform gebindert.

    Pejga, w.: Traggestell (aus Holz, bestehend aus zwei leicht gebogenen

    Tragern mit Querbrettern); Schub-pejga oder Radlpejga

    (mit Rad); Stoanpejga ...

    Penna, w.: großer Wagenkorb, aus Weiden- oder Haselnussruten

    geflochten.

    Perschun (Person), w.: stammiger Mensch.

    Pfaarer, m.: Pfrenger, Zwinger (mit Zaun oder Mauer umgeben,

    um Vieh festzuhalten).

    Pfelf, m.: Nutzen, Vorteil; siehe: gepfolfn; koan Pfelf houbm =

    nichts verdienen.

    pfinnig: lungenkrank (nur bei Tieren).

    Pfinstig, m.: Donnerstag.

    Pflischtr, m.: kleines Heubundel.

    pflischtrn: das Heu beim Aufladen auf dem Fuder gleichmaßig

    verteilen.

    pfnetschn: schwach knallen, leise krachen (z. B. mit Peitsche,

    Zundkapsel ...).

    Pfnetsch(e)r, m.: Taubenkropf (Silene vulgaris); auch (scherzweise):

    kleiner Kerl.

    pfnuttern: heimlich, ubermutig lachen.

    Pfoam, m.: Schaum beim Schmalzsieden.

    Pfluagfejdr (Pflug-feder), w.: Bestandteil des Pfluges.

    Pfoata, w.: Hemd.

    Pfonnknejcht, m.: Holz- oder Eisengestell als Pfannenunterlage

    auf dem Tisch; afn Pfonnknejcht sitzn: bei einer Wochnerin aufwarten.

    Pfousa, meist Mz.: Pfousn, w.: Fußfetzen, Socke.

    Pfreggler, m.: Kleinbauer; auch einer, der sich bei der Arbeit

    schwer tut.

    Pfurfl, w.: Einlage in die Milchsuppe (Frigl); auch (eher liebevoller)

    Ubername fur ein Madchen oder eine kleine Frau.

    Pfutscher, m.: Zaunkonig.

    pfutschn, oupfutschn: abschlupfen; durchpfutschn: durchschlupfen.

    Piasala, s., meist Mz.: Pias(e)ler: Manschetten, Rander an den

    Hemdarmeln.

    Piasla, m.: Mangold.

    Piatsch, m.: kastrierter Eber.

    piatschn, innenpiatschn: (Gras, Getreide) zertrampeln, hineinlaufen

    und niedertreten; gleichbedeutend wie drpockn oder innenpockn.

    Pickl, m.: Hacke; auch starkes Pferd; Lotterpickl = abwertend fur

    Bettler.

    piendln: zu zweit im Takt mit Peitschen (Goa©¬ln) knallen.

    Piiser, m.: Schneerute.

    piisn: mit der Schneerute schlagen; inpiisn: wahrend des Hinzugebens

    des Mehls in die Flussigkeit mit der Schneerute schlagen,

    einruhren; aupiisn: aufruhren, schaumig schlagen; Butterpiis:

    Maibutter, Schlagrahm.

    Pilgoa (...-Ei), s.: ein Ei, das im Nest zuruckgelassen wird, damit

    die Hennen das Nest als solches erkennen.

    Pinggl, m.: Anschwellung, kleiner Hugel, Delle, Stoffpaket.

    pippln: viel trinken.

    Pitterla, s.: kleines Weinfass (mit einer Spinella), das Arbeiter auf

    das Feld, in den Wald oder auf die Alm mitgenommen haben

    (ahnlich jenem, das Schutzenmarketenderinnen tragen).

    plajrn: weinen, schreien.

    Plamprstual, m.: Anlehnstuhl in der Kirche, die jeweils letzte Bank

    des Bankeblocks.

    Plandl, s., auch Plandlhuat, m.: niedriger Trachtenhut (typisch fur

    Villanders).

    plattelet (von Platte): flach, dunn, zusammengedruckt,

    -gequetscht.

    plauschn: Getreidegarben fur Saatgut (leicht) ausschlagen.

    Plent (verwandt mit polenta), m.: Buchweizen; Tirgga-Plent: Mais.

    Pletscha, w.: gro©¬es Grasblatt; Souletpletschn: (gro©¬e) Salatblatter.

    Pletsch-hocka: Zimmermannsbeil, mit welchem Balken behauen

    wurden.

    pletschn: runden Stamm vierkantig hacken.

    Plissa, w.: Baumnadel.

    plojdn, hearplojdn, umanodnerplojdn: verprugeln.

    Ploucha, w.: Plane.

    ploudrn: prahlen.

    Plun (lat.: planum), m.: (flacher) Deckel (fur eine Pfanne, einen

    Kessel ...).

    Plunderfuara, w.: die Fuhre mit Hausrat auf die Alm oder letzte

    Fuhre von der Alm.

    Plundr, m.: Menstruation; auch: wertlose Gegenstande.

    plutzet: blass, bleich und mager.

    Poangratscha, w.: Eichelhaher.

    Poarkircha, w.: Empore in der Kirche (der NW-Trakt der heutigen

    Chorempore war bis 1994 vom Kirchenchor abgetrennt und

    allgemein zuganglich).

    poa©¬n (beizen): garen, zum Reifen bringen (nur beim Kase).

    Pock intian: beim Heumahen das Gras ausbreiten; zu Scheiben

    rechen (auf der Alm).

    Pock gaign: (auf der Wiese) mit dem Wetzstein uber den Sensenrucken

    einen schriller Ton erzeugen, als Spott fur die „Pock-intianerin“,

    die mit ihrer Arbeit im Ruck-stand ist.

    pockig: geil (Ziege); trotzig.

    pockn, haufiger: drpockn: zertrampeln; siehe piatschn (nicht zu

    verwechseln mit drpackn!).

    poidn: bandigen (einen Stier durch Blenden und Binden gefugig

    machen).

    Pojla (Beule?), w.: eitrige Geschwulst an der Fußsohle.

    Polmgschin, s.: talseitige Halfte des Stadelbodens (ohne fixe Bodenabdeckung),

    wo das Stroh gelagert wurde;

    „’Stodlblott“ ist die bergseitige Halfte, auf welchem gedroschen

    wurde.

    Ponzn, m.: Weinfass; (abschatzig fur großen) Bauch.

    Poppadeckl (Pappe-...), m.: Karton.

    Porscht, w.: Grenzmarkierung mit Grasbuscheln (vorwiegend auf

    der Alm).

    Porzn, m.: kleiner Hugel auf der Wiese.

    poufn: sabbern, geifern, verschutten.

    Pouf(e)r, m., haufiger die Verkleinerung: Paferla, s.: Latzchen fur

    Kinder; Poufrschurz: Schurze mit Brustlatz.

    Poufla, m.: dritter Grasschnitt.

    Praggr, m.: Teppichklopfer.

    Pranterla, s.: Haus- und Gartenrotschwanzchen.

    prantln: zahlen.

    preatschn: mit dem Feuer spielen; auch abschatzig fur kochen

    verwendet.

    prejmig: brunstig (nur beim Schwein).

    Pretscha, w.: Gesicht(sausdruck); auch fur: große Wunde; Pretschala

    mochn = zu weinen beginnen (das Gesicht verziehen).

    Pretz, w.: Teil des Pferdekumets.

    Priitscha, w.: Liegestatte.

    Protzn, m.: Fahrgestell; z. B. Rossprotzn, Ochsnprotzn, Drahnprotzn

    ...

    Prous (von Sproß ?), m.: die jungen Triebe der Larche im Fruhjahr.

    Proutr (plentener Proutr), m.: in Butter gebackene Buchweizenmasse

    (meist mit Obst).

    Prunzer, m.: mannliches Glied; Ubername fur einen schwachen

    (kleinen) Knaben.

    psaidn (sich psaidn): weniger Milch geben; di Kuah hot si(ch) psiidn

    = die Kuh gibt nun weniger Milch.

    pschellig: brunstig (nur beim Pferd).

    pschoat tian: jemandem den Krug zum Trinken weiterreichen,

    zuprosten.

    Psejrin oder Psojrin: Stallmagd, Melkerin.

    Psicht, w.: Futter, Futterung; selten auch fur Verpflegung der

    Dienstboten.

    Puchl, w.: zu große und rußende Flamme bei einer Petroleumlampe,

    Stichflamme.

    pugganatsch, adv.: am Rucken (ein Kind tragen).

    Pulga, w.: Papiertute; Spitzpulga: kleine spitzige Papiertute.

    Pulggn, m: Mehlgericht, z. B.: plentener oder Plenta-Pulggn;

    Turgga-Pulggn (Polenta).

    Pulla, w.: Henne; Pulln = Hennen; (Bullen = Polizisten).

    Puna, Rodlpuna, Schneapuna (Bahn), w.: Puna autian, Puna

    mochn: durch Neuschnee den Weg bahnen.

    Pumerantscha, w.: Orange.

    Pumprmetting, w.: kirchliche Feier am Karfreitag (bis Mitte der

    50er-Jahre).

    Puschgawill (Pasquill), s.: anonyme Schmah- und Spottschrift, die

    offentlich angeschlagen wird (haufig in Versform und mit Karikaturen).

    Putzr, m. oder Putzbira, w.: kleine Birne (alte Sorte); fur Kloazn

    geeignet.

    puxig: Bezeichnung fur sehr hartes, langsam und krumm gewachsenenes

    Holz (mit exzentrischen Holzkern).

     

  • R

    Rabrloatr (Rauberleiter), w.: Hilfestellung mit Handen und Schultern

    (zum Hinaufklettern).

    Rack, m.: Schimmel; rackig: schimmelig, von Schimmel befallen.

    Raffala, s.: kleine Kinderrodel; auch: Zupfinstrument mit drei Saiten.

    Raffl, w.: gro©¬e Rodel; Schimpfwort fur eine ha©¬liche Frau (ganz

    a wilda Raffl).

    raffln (reffeln): rutschen (bes. auf den Knien); ummer-, umanandr-

    raffln: herumrutschen; ojdn-raffln: abrutschen (Mauer, Mure).

    Raggaun, m.: gro©¬es Rebmesser, Laubmesser (als Hacke verwendetes

    Messer).

    raggern (rackern): schwer arbeiten, sich abmuhen.

    Raggl, m., Mz.: Raggl: durres Astwerk.

    raggln, meistens: Haisl raggln: die Abortgrube („Haisl“) ausmisten.

    Raipankl,w.; Raipanklnougl (Reib-Bank-Nagel), m.: Bestandteil

    des Protzens.

    raitn: im Weinberg umhacken und schopfen; auch: ein brunstiges

    Rind ist „ietig“; selbstverstandlich auch fur reiten.

    Raitr, w.: grobes Sieb.

    Ramml (nur Mz.): Ubername fur ungebildete Kinder.

    Ranftl, s.: Rand (Ackerrand, Brotrand, Krapfenrand ...).

    rantschelen: nach ranzigem Fett riechen oder schmecken.

    rantschig: ranzig (Butter oder Fett).

    Rappa, w., Mz.: Rappm: Kruste einer vernarbten Wunde.

    rappa-di-kappa (rapido capite): sehr schnell, ubersturzt, kompromisslos.

    rappln: durchdrehen, psychisch krank sein.

    rar: nicht in der Bedeutung von selten, sondern: nett, toll; a rarer

    Hejgl: ein angenehmer Mensch.

    Raschun, m.; raschunisch: ubertriebene Bescheidenheit; sehr

    schuchtern, angstlich.

    rasset: gierig, versessen; er isch ganz rasset drau: er ist ganz versessen

    darauf.

    rauch bschlogn (rauh beschlagen): mit griffigen Hufeisen beschlagen

    (bei Pferden).

    raunzn (raunen?): lastig sein, murren (nur bei Kindern verwendet).

    rearn (rohren?): (laut) weinen.

    Reasa, w.: kleiner Weiher, Wasserspeicher.

    reasch: rasch, jah aufbrausend; auch fur: gut getrocknet (z. B.

    Heu).

    Reffl, w.: einfache Dreschmaschine (ohne Schuttel- und Siebvorrichtung).

    reffln: (Getreide) dreschen; gleichbedeutend: gneffn = sich reiben.

    Reggl, w.: Tabakpfeife; s Sarner Reggele: besondere Form einer

    Reggl aus dem Sarntal.

    Reggler, m.: Knallen mit der Peitsche (Goaßl) in einem bestimmten

    Rhythmus (zagg-zagg-zigge-zigg-zagg).

    Regglschloafa (von nach-schleifen), w: kurzes Rundholz (am

    Protzn befestigt), das bei schweren Transporten

    (z. B. Baumstamme) das Gewicht vom Protzen weg verlagerte.

    Rejber, m; oder: Rejbmejsr (Reb-messer), s.: krummes Messer (vor

    allem beim Wimmen verwendet).

    remmlig: brunstig (nur beim Schaf).

    Repf, m.: Ritze; leichte Wunde, Hautritz; repfn, dr-repft: (Haut) abschurfen,

    abgeschurft.

    Rial, m.: kurzes rundes Holz, das zum Binden eines Fuders mit

    Stricke und Spoul dient.

    Rianza, w., oder Rienzn, m.: schmaler Grundstucksstreifen; Uberbleibsel;

    a Rianzala in Tallr laopm: wenig Speisereste im Teller

    zurucklassen; a Rianzala Speck: eine dunne Speck-Schnitte.

    Rida, w.: Kehre, Kurve.

    Ridala, s.: kleine Scheibe, dunne Schnitte; a Ridala Wurscht: eine

    Scheibe Wurst.

    Ridlstroa, s.: ausgedroschenes, zerzaustes Stroh.

    Ridlstumpf, m. Mz.: Ridlstimpfa (Rida-Strumpfe): Strumpfe mit

    vielen Falten.

    rietig: brunstig (nur bei Kuh).

    Riffl, m.: ungebildetes Kind.

    riggafourn (Riga = Zeile; fahren): beim Roggenschneiden mit einem

    Schlitten durch die Reihen fahren und die Garben aus

    dem Acker abtransportieren.

    Rimpfer, m.: Lebenszeichen; wenn jemand kein „impferla“ mehr

    tut, schlaft er oder ist tot.

    Ringgala, s.: kleine Kanne zum Essenstransport, vgl. Laitl.

    ringschlachtig: Bezeichnung fur ein mageres, minderwertiges

    Rind; leicht an Gewicht.

    Ripfling, m.: kleiner, schmachtiger, magerer Bub; auch: halb abgedorrter

    Baum; vgl. Diirling.

    Rischpala, s.: Pfannenreiber, kleiner Besen zum Reinigen des Geschirrs.

    Roan (Rain), m.: magere, steile Wiese.

    Roandlketta (...kette), w.: Kette zum Binden einer Holzfuhre.

    Roandlknittl, m.: Holzstuck zum Binden einer Holzfuhre (mit Kette;

    Spannvorrichtung).

    roandln: mit dem Roandlknittl durch Drehungen zubinden.

    Roaswoldstauda, w.: Alpenrosenstrauch.

    Robnbratl (Raben-Braten), s.: Schimpfwort; nichtsnutzer Mensch.

    robottn(en): unentgeltliche Gemeinschaftsarbeit verrichten.

    Rockl, Mz.: Rockler, s.: ein kurzer Abschnitt (beim Glockenlauten),

    gleichbedeutend: Gsatzl.

    Rocklbua (Rock-Bub), m.: Ministrant.

    rockn (recken): verlangern (Wein); strecken; di Oarn rockn: an

    den Ohren ziehen.

    Ro(u)fa, m.: Pfette, Dachbalken, Hauptteil des Holzradlpfluges.

    Roggabluama (Roggen-blume), w.: Kornblume.

    Roggschnai-rechele (Roggen-schneiden-Rechen), s.: kleiner Rechen

    beim Getreideschnitt.

    Roggschnai-sichl, w.: Sichel zum Kornschneiden.

    Romml, Mz.: Ramml, m.: steiles unfruchtbares Gelande; auch

    Flurname.

    Rosspfrauma (Ross-Pflaume), w.: veredelte, große Pflaume.

    Rotzer (Rotz), m.: Scheltwort fur einen frechen, nicht ernst zu

    nehmenden Jugendlichen.

    Rotzloffl, m.: Schimpfwort (vorwiegend fur ein Kind).

    rougla: locker (z. B. beim Brot, Ackererde ...); aurougln: locker machen

    (z. B. Strohsack); eine alte Geschichte aufwarmen.

    Roula, w.: wertloser Nadelbaum; langer magerer Mensch.

  •  

  • Sch

    Schianara tian = dem Mitspieler andere (schonere, bessere)

    Karten geben.

    schiidala: sorgfaltig, behutsam, gefuhlvoll; schiidela mahn = den

    Rasen schonend mahen.

    schimmen: bleichen; gschimp: gebleicht (Tuch, Haare, ...).

    schimmln oder: in Schimml putzn: sich bei der Arbeit drucken.

    schimplig: von Schimmelpilz befallen.

    Schinter (schinden), m.: einer, der schwer und viel arbeitet; auch

    jemand, der andere (oder Vieh) schindet; a ougschuntna Krippa

    = ein von harter Arbeit ermudeter, ladierter Korper.

    Schintln af n Doch! (Schindeln auf dem Dach): Wortwendung fur:

    „Vorsicht beim Reden, die falschen Leute (z. B. Kinder) konnten

    mithoren!“

    Schir-raggl (Schur-Raggl [durrer Ast]) oder Schirhagl (Schurhaken),

    m.: Feuerhaken.

    schlachtign: schlachten; Schlachtig-Stickl, s.: das Fleischstuck,

    das der Metzger fur die Hausschlachtung als Entlohnung bekommt.

    schlaggirn: herumschlendern.

    schlanggrn, ausschlanggern: schutteln (z. B. bei einer Muhle),

    durch Schutteln entstauben.

    Schlatterer, m.: schlampiger, unzuverlassiger Mensch; schlatteret:

    schlampig.

    Schlatterla, s.: Kinderklapper.

    schlainen (sich): sich beeilen; schlain di = beeile dich!

    Schlejglmilch (Schlag-Milch), w.: Buttermilch.

    schlengln: den Dienstplatz (am Bauernhof) wechseln.

    Schlengltog (Jenneweintog, Fest des hl. Ingenuin), m.: 5. Februar;

    Tag, an welchem die Dienstboten beim neuen Bauern den

    Dienst antraten.

    Schlepfdrout, Drahtldrout (-draht), m.: starker Draht, Volldraht,

    der z. B. zum Transport von Latschen verwendet wird.

    Schlepfa, w.: Vorrichtung, um Baume uber ein Hindernis zu bringen.

    schloachn: eine Ohrfeige versetzen; auch positiv: oan hoamla

    oppas schloachn: jemandem heimlich etwas schenken.

    Schloafa (Schleife, nachschleifen), w.: Nachschleifstange, auf der

    Heu oder Holz transportiert wurde; „f die Schloafn stian“: gratis

    mitfahren.

    Schloaß, m.: Schlaufe, Schleife (an Schloaß machn).

    schlottrig: gut bestellt (Vieh mit großer Muskulatur); Adj. fur jemand

    mit weiten Hosen.

    Schlougwossr (Schlagwasser), s.: sauberes Wasser, in welches die

    weiße Wasche nach dem letzten Waschgang fur langere Zeit

    gelegt wurde (ahnliche Funktion wie der Schwanzgang bei der

    Waschmaschine).

    Schluggazer, m.: Schluckauf; schluggezn: schlucksen.

    schlutzig: schlupfrig, rutschig, schleimig, scheinheilig.

    schmearig (von Schmer = rohes Bauchfett vom Schwein, oder

    von schmieren): schmierig, fett, (wie altes Fett) stinkend;

    schmearelen: ein Schmutzfink sein, stinken.

    Schmelba, Mz.: Schmelbm, w.: dunner Grashalm, Schmiele, Rispengras.

    Schmoaza (Schmeißfliege), w.: große, dicke Fliege.

    Schmolzpfandl, s.: kl. Schmalzpfanne; kleine Pfanne zum Butterbraunen.

    Schnarling, m.: Abschlussknoten beim Garbenbinden; Drahtschlinge

    (beim Heupressen).

    Ruafschnopsn, s.: Kartenspiel.

    Ruckschloug (Ruck-schlag), m.: Riemen beim Kumet hinten herum

    (Pferdegeschirr).

    Ruma, Broat-ruma, Tallr-ruma, Schussl-ruma, ... w.: Rahmen.

    runa: mager (meist nur beim Vieh verwendet).

    Runft, m.: Rand (vgl. Ranftl!).

    rupfana Pfoata, w.: grobes Leinenhemd.

    russischer Plent, m.: halbwilder Buchweizen; bleibt grunlich und

    schmeckt bitter.

     

  • S

    sabln (von Sabel): sausen, schnell laufen.

    Saiberer (Sauberer), m.: (Sauberungs)vorrichtung beim Kornmahlen

    in der Muhle.

    Sairlinger Apfl (Wintersairling), m.: alte Apfelsorte.

    salling, haufiger: unsalling: schmutzig machen.

    Saltner, m.: (erstverantwortlicher) Hirte auf der Gemeinschaftsalm

    (Als Saltner wird im Etschtal der Wachter gegen

    Trauben- oder Obstdiebstahl bezeichnet.).

    Saltnerhutta, w.: Sennhutte fur den Saltner auf der Alm.

    Sarch, w.: verschmutzte schuppige Kopfhaut (vor allem bei Kindern);

    auch Synonym zu Souta (Saat): junge Kornpflanze, bevor

    sie sich zum Halm entwickelt.

    Sargga, w.: die Sargga waschn: jemandem die Meinung sagen,

    ausschimpfen; als Sarge oder Serge (mhd.) wurde ein Wollstoff

    bezeichnet.

    Sarggala, Gartn-sarggala, s.: kleine Gartenhacke, Jat-hacke.

    Sattlpletscha, w.: Alpenampfer.

    Sauglogga laitn (wortlich: Sauglocke lauten): klaffen, obszon reden.

    Saumogn, m.: Aschenbecher; auch: wilder Mohn.

    Schaab, m.; Mz.: Schaapa: Reisigbundel, Kentel.

    schaarig (Pflug-schar): Ausdruck beim Kegeln, auch beim Pflugen:

    wie mit einer Pflugschar einen Streifen mitnehmend.

    schaarn (Schere?): mit großen Schritten gehen; der schart woll

    außn = dieser schreitet flott dahin.

    schabign: Laub und Schosser von den Reben entfernen.

    Schaiba (Scheibe), w.: Streifen oder Flache Heu, das zum Trocknen

    zusammengerechnet wird (vorwiegend auf der Alm); auch

    fur: Rad, Scheibe, Fensterscheibe.

    Schalk, m.: weiße, kurzarmelige Trachtenbluse.

    Schaltr (Schalter), m.: Bestandtreil beim Holzradpflug; auch: Vierkantholz

    bei Weinpergeln; auch: (Licht)schalter.

    Schaura (von scharren), w.: angerostete Bodenschicht in der

    Muspfanne.

    schaurn (scharren): den Konsonant „R“ nicht richtig aussprechen

    konnen; zsamm-schaurn: zusammenscharren.

    Scheftlschua, m.: hohe Schuhe (Schaftstiefel) mit feinem Leder.

    Schejdl, m.: Wunde, Abschurfung; auch: Schadel, Kopf; a˚ lls volla

    Schejdl = voller Wunden.

    schelch: steil, schief.

    Schelpr, w.: Scherben; magere Kuh; durres Weib.

    Scherm (Schirm, abschirmen), m.: Vorbau als Regenschutz (vor

    allem bei Almhutten), in Scherm giahn = vom Freien unter ein

    Dach (ins Haus) gehen, Regenschutz suchen.

    Schianara (das Schonere), s.: Ausdruck beim Kartenspiel; ’s

    Schneastumpf (Mz.: -stimpfa), m., oder Wicklkammascha oder

    Lederkammascha, w.: Schnee-Strumpf; Schneeschutz, Wadenschutz

    aus Loden oder Leder.

    Schnollaraita, w.: Schaukel.

    Schnurpfr oder Schnerpfr, m.: Rucksack.

    Schoa(d)wossr (Scheidewasser), s.: (Salz- oder Salpeter)saure (z.

    B. zum Ostereierfarben).

    Scholder, w.: Klatschbase; scholdern: tratschen; uber andere reden.

    Scholderer, m.: Kegelaufsteller (nicht zu verwechseln mit Schalderer

    = jemand aus Schalders).

    Schoubr, Mz.: Schojbr, m.: Schober; (zu einem Mandl) zusammengeschichtete

    Garben; Haischoubr: aufgeschichteter Heuhaufen;

    schojbrn = Heu oder Stroh in Schoberform aufschichten.

    Schoubrzaila (Schober-Zeile), w.: eine Reihe Schober am Ackerrand.

    Schoufloch, s.: die Karte 7 als Schlag beim Kartenspiel.

    schorgn (vgl. Scherge): verpetzen, weitersagen.

    schrattlig: verfilzt (Haare).

    Schrepfer, m., Schrepfgoubl (-gabel), Schrepfknittl: Bremsvorrichtung.

    Schrougn, m., Mz.: Schragn, m.: holzernes Wandgestell, in welches

    die Bretter beim Brotbacken geschoben werden; auch

    Schimpfwort fur eine Frau.

    Schurggl, w.: nervose, unsaubere, vernachlassigte, schusselige

    Frau; auch: schurggln = schusseln.

    Schussuasch, m.: gro©¬e Holzrinne, die das Wasser (im Schuss) auf

    das Wasserrad leitet.

    Schweaflbira, w.: Birnensorte, die zum Trocknen (Kloatzn) geeignet

    ist.

    Schwettr (vgl. sweater, eng.), m.: gestrickte Jacke.

    Schwoafriam (Schweifriemen). m.: Lederband beim Pferdegeschirr.

    Schwoa©¬wurst (Schwei©¬wurst), w.: Blutwurst.

    seachtn(en): wei©¬e Wasche ofters mit Aschenlauge ubergie©¬en.

    Sealnstuck (Seelen-Stuck), s.: Patengeschenk (Formgeback zu Allerheiligen/

    Allerseelen).

    searig (mhd.: sere = schmerzlich): entzundet, aufgerieben, verwundet

    (hauptsachlich bei Tieren, bes. bei Zugtieren verwendet);

    noblsearig (nabel-searig): mit entzundetem Nabel (bei

    Kalbern).

    Sejgnsin, w.: Sense; Sejgnsin-schoada, w.: Sensen-scheide (Holzbehalter

    fur Sensen).

    Selbschpinnr (Selbstbinder), m.: Krawatte.

    sell (-selbe): haufiges Fullwort; z. B. sell woll = das wohl; sell

    schun = ja, das schon; dr-sell (derselbe) = dieser.

    selm: dort, damals.

    Setznougl (Setznagel), m: Nagel an der Ochsendeichsel.

    Setzwouga (Setz-waage), w.: Ausgleich bei zwei Zugscheitern.

    soandln: langsam arbeiten (auch beim Reden); Soandler, m.:

    langsamer, umstandlicher Mensch.

    Solder (Soller; lat.: solarium), m.: Balkon.

    soldern: urinieren.

    sottern: leicht donnern; auch: lastig sein.

    Souta (Saat), w.: junge Kornpflanzen, die sich noch nicht zum

    Halm entwickelt haben.

    spaakn: laufen (nur bei Rindern, die z. B. bei Hitze herumlaufen);

    Spaak-Floiga, w.: Dasselfliege.

    Spalela (kleiner Spoul), s.: Werkzeug aus Holz, das beim Heufuderbinden

    verwendet wird.

    spangeln (spannen): beim Speckerspiel: mit ausgespreizten Fingern

    messen.

    speara: bitter, herb.

    speckig (Speck): speckartig; Ausdr. fur kleinporiges, schwer kaubares

    Brot; glaim.

    Spelta (spalten), w.: schmale Zaunlatte (zumeist oben gespitzt).

    Spinella, w.: kleine Pippe; kleiner Verschlu©¬pfropfen beim Weinstander.

    Spitolfuahra (Spital-fuhre), w.: eine Holzlieferung (Fuhre) fur das

    Altersheim (Spital).

    Spoul, m.: holzernes Horn mit einem Loch, durch das der Strick

    beim Binden eines Fuders gezogen wird; auch: vordere Schulter

    des Rindes.

    Spreng-wurscht oder Pfaltes-wurscht, w.: Wurst, die der Knecht

    am St.-Valentins-Tag (7. Janner) bekam, nachdem er vor 12 Uhr

    die Felder des Hofes mit Weihwasser besprengt hatte.

    spudrn: beim Reden Speichel verspritzen; auch: spruhend

    schneien (oder regnen).

    stachln: ein gluhendes Eisen im kalten Wasser eintauchen (beim

    Harten).

    Stachlwossr, s.: abgekochtes Wasser, das dem Vieh gegen Verstopfung

    gegeben wird.

    Stagga, w.: Stechmucke.

    Standr (Stander), m.: gro©¬es, aufgestelltes Weinfass.

    Stangga, w.: dicker verholzter Stengel; auch Spottname fur eine

    gro©¬e und magere Person.

    stangget: derbstengelig; auch im ubertragenen Sinn auf Personen

    angewandt.

    stanzn: verjagen.

    Stapfl (Fu©¬-Stapfe), m.: Stufe.

    Star, s.: Holzbehalter und Ma©¬einheit fur Getreide (ca. 30 Liter).

    starkelen: eigenartig und unangenehm riechen (Milch einer

    „ausgemolkenen“ Kuh).

    Staucha, Broatstaucha, w.: Tuchstreifen als Unterlage fur Brotfladen

    oder Krapfen vor dem Backen.

    Steara (Stor), w.: Handwerksarbeit im Haus des Kunden; af di

    Steara giahn: Storarbeit verrichten.

    Stempanai (bei Oswald von Wolkenstein: stampanei; wohl vom

    ital. stentare: Muhe haben, sich abmuhen), w.: Muhe, Umstandlichkeit;

    Stempanaidn mochn: (besondere) Schwierigkeiten bereiten.

    stentn (ital.: stentare): sich abmuhen, sich anstrengen.

    stentsum: arbeitswillig, fleißig.

    Stiifalaschua (Stiefelschuh), m.: hohe Schaftsteifel aus feinem Leder.

    Stirgger, m.: Stenkerer, kleinlicher Mensch; stirggn: stochern.

    Stockschloss, s.: altes großes Turschloss, teils aus Holz, teils aus

    Eisen.

    Stodlplatt (Stadel-Blatt), s., auch Zwingen genannt: Flache von

    fugenlos zusammengefugten dicken Brettern in der Scheune,

    auf welcher das Getreide gedroschen wurde.

    Stojla (stellen), w.: waagrechtes Stellbrett, auch mehrere Ablagebretter,

    Regal.

    Stolla (Stelle), w.: Dienststelle, Arbeitsplatz; af dr Stolla: sofort.

    Storzn, m.: dicke Garbe leergedroschenen Strohes (wird mit dem

    Banderknittl gebunden).

    Stotz, m.: Holzkubel; auch Schimpfname; Verkl.: Stotzl.

    Stranga (Strang), w.: Heuzeile.

    strangen (streng oder Strang?): starker belasten (z. B. das starkere

    von zwei Zugtieren wird durch das Verstellen von Joch oder

    Setzwaage starker belastet); auch zsammstrangen: eine Heuzeile

    (Stranga) machen.

    strialn: neugierig kontrollieren, durchsuchen, durchstobern.

    Stroach (Streich), m.: Trotz, Eigensinn; auch: ein Glockenschlag

    oder ein Dreschflegel- bzw. Gertenschlag; koan

    Stroach tian (keinen Dresch-schlag ausfuhren): nichts tun.

    stroachet: storrisch, eigensinnig.

    Stroahpappela (Stroh-Pappele), s.: Waffel.

    Stroahwippa (Strohwitwe), w.: verheiratete Frau wahrend der Abwesenheit

    ihres Mannes.

    Stroahwippr (Strohwitwer), m.: verheirateter Mann wahrend der

    Abwesenheit seiner Frau.

    strupfn, ausstrupfn: die letzten Tropfen Milch aus den Zitzen

    streifen; strupfen auch: unfachgema©¬ melken.

    Strupfn, m.: Fesselkrankheit beim Pferd.

    Struuzn, m.: Brotwecken; wei©¬er (aus Weizenmehl) oder scharzer

    (aus Roggenmehl).

    Stuaf, m.: flacher, befahrbarer Wiesenstreifen am (unteren) Ackerrand.

    studln oder sturln: mocken, den Beleidigten spielen; Adj. dazu:

    sturnig, sturlig oder studlig: storrisch, stur, nachtragend.

    Sumerin, w.: Rube, die zum Samentragen gesetzt wird.

    sumpern: jammern, lastig sein.

    Sura, w.: Jauche; auch: Pokeljauche; Haislsura: Hausjauche;

    Mischtsura: Stalljauche.

    Surer, m.: Alkoholiker.

    surn: Jauche auf das Feld bringen; das Fleisch in die Pokeljauche

    legen; auch: saufen.

    Sutta, w.: Sumpf; aufgeweichter Wiesenboden.

    sutzln: (schlurfend) saugen; aussutzln: aussaugen.

     

  • T (vgl. auch D)

    Taaschn auch Tartschn, z. B. Kua-taaschn, m.: Kuhfladen; auch fur

    misslungenes Fladenbrot.

    tachln: nieseln, leicht regnen.

    Tachtl, w.: Schlag, Hiebe, Prugel; tachtln: verprugeln, schlagen.

    Taigl oder Taixl, m.: Pseudofluchwort fur Teufel (Teifl).

    tamisch: betaubt, benommen; auch fur: unnachgiebig, stur; verstarkt:

    stingltamisch, hirntamisch.

    Tanas: gro©¬er Weinstander mit geraden Taufen (konisch nach

    oben enger werdend).

    Tano‘scha, w.: Esche.

    taper: ruhig, stat.

    tartschn: mit dem Wasser spielen.

    Tarza, w.: Tablett; Kerzenhalter der Ministranten.

    Tasa, w.; Mz.: Tasn: Nadelholzzweig (andernorts: Taxe).

    Tascher, m.: Schimpfwort fur eine leistungsschwache Person, taschet

    tian: ungeschickt arbeiten.

    Tatl (kleines Tout), s.: Schulblade; Kejrtatl: Kehrichtschussel; im-

    Tatl-sein oder Tal-un-sein: ohne Ausweg sein; aber: Tattl = kleiner

    Tattn.

    Tatltroger, -krumr, m.: Kurzwaren-Wanderhandler.

    Tatsch, m.: letzter Schlag mit der Gerte oder dem Dreschflegel

    beim Dreschen; auch synomym zu Tascher..

    Tatschkrouta, w.: Krote, Frosch.

    Tatzl, s.; Mz.: Tatzler: gehakelte, bis zum Oberarm reichende

    schwarze „andschuhe“ (ohne Fingerteil) fur die Frauensommertracht.

    teachtn (dichten ?): ein Holzgefaß (meist in heißes Wasser) einweichen,

    damit es dicht wird.

    teifln (Teufel): schimpfen.

    temprn (lat.: tempus): eine Uhr regulieren.

    Tenggawatsch, m.: Linkshander.

    tersch: schlecht getrocknet (Heu), das Gegenteil von

    reasch; im ubertragenen Sinn: faul, mude.

    Teschtn, m.: zusammengefaltete, saugfahige Unterlage aus Stoff

    (bei Bettnassern).

    Tisl, m.: Grippe, Krankheit mit Fieber.

    tislig: fiebrig, leicht krank.

    Tintigr (Tinte), m.: Benachteiligter; ein Mensch, der hineingetappt

    (in der Tinte) ist.

    Tippl, m.: Geld; Wortwendung: koan Tippl in der Tasche = ohne

    Geld.

    Tirgglottr (Turk-Lotter), m.: Vogelscheuche (haufig im Maisfeld

    [Turkacker] aufgestellt).

    Tirggtschurtscha, w.: Maiskolben.

    tirmisch: schwindlig, benommen.

    Tirnojgl (Tur-nagel), m. (nur Mz. verwendet): Krapfen zu Lichtmess,

    mit welchen die Dienstboten fur ein Jahr an ihre Dienststelle,

    den Bauernhof, „enagelt“ werden sollten.

    Toam, m: diestelartiges Unkraut auf Ackern, ahnlich dem Klapf.

    toarls: taub, schwerhorig (andernorts: toaret).

    Toater (Toter), m.: beim Spiel umgeworfener Kegel.

    Toatnvailela (Totenveilchen), s.: wildes Veilchen.

    Toatschnitt (Tod-schnitt), m.: zu tief angesetzter Sensenschnitt

    (der die Pflanze „otet“).

    tobelen oder tejwelen: muffig, modrig riechen (z. B. altes Mehl

    oder der letzte Wein aus dem Fass).

    Tochet, m.: Dekan.

    Togewerchr (Tagwerker), m.: Taglohner.

    tojsrn: nieseln.

    Tolm, m.: Schimpfwort wie Dummkopf.

    torchn (ummertorchn): strolchen, streunen, zigeunern; dazu die

    Schimpfworter: Torcher, m., oder Torcha, w.

    Tota oder Tejta, m.: Pate.

    Touchta, w.: Dohle.

    Touta, w.: Patin.

    Toutkastn, m.: Kasten mit Schubladen, Kommode.

    Tottl, m.: gutmutiger, einfaltiger Mensch.

    Tout, s.: großes niederes Schaff, große Schublade.

    Trachtntiachl, s; Mz.: T.tiachler: Trachtentuch; es gibt viele unterschiedliche

    Tucher:

    –blauroachseidens Tiachl: blaues Trachtentuch aus roher Seide

    mit bunten Blumen;

    –braunroachseidens Tiachl: idem in braun;

    –meerenes Tiachl: matt-schwarzes Trachtentuch mit bunten

    Blumen;

    –muslines Tiachl: weißes (Werktags-)Wolltrachtentuch mit

    bunten Blumen (ohne Fransen!);

    – nottlseidens Tiachl: schwarzes, glanzendes Trachtentuch mit

    bunten Blumen;

    – schworzseidenes Tiachl: bei Beerdigung; beim „Klagen“ (nach

    dem Tode von Verwandten);

    –seidenes Tiachl: meist helle Seide (z. B. bei Hochzeit);

    Trappl (ital. trappola), w.: Falle, Mausefalle; auch Bezeichnung fur

    eine reparaturanfallige Maschine; auch Ubername fur eine

    Frau.

    treascht’n Gott („roste ihn Gott!“): Redewendung, wenn von Verstorbenen

    geredet wird.

    Triendlhommer (Trendel oder Trindel [mhd: Kugel, Kreisel] und

    Hammer), m.: Hammer zum Muhlsteinschlagen.

    triandln: leise muhen, stohnen (nur beim Rind).

    Trougsock (Trag-Sack), m.: Vieh-Plazenta.

    Trugnrumpltoug (Truhen-rumpel-Tag), m.: 6. Februar; Tag, an

    welchem die Dienstboten ihr Hab und Gut (meist nur in einer

    Truhe) zu ihrem neuen Bauern transportiert haben.

    Tschagg, m.: minderwertiger Brei, Hennenfressen.

    tschaggalet: gebrechlich, schwach, z. B. Adj. fur einen alteren

    Menschen.

    tschagget: dummlich; tschagget und gagget: dumm und blod.

    Tschaggl, m.: kleinere Menge von Heu-, Getreidebuschel ...; auch

    fur eine kleinere Menge Obst, die z. B. in einer Schurze gesammelt

    wird; Verkleinerung dazu: Tschaggala.

    tschaggn: lautmalerische Beschreibung des Gerauschs beim Gehen

    durch Sumpf oder z. B. wenn man Wasser in den Schuhen

    hat.

    Tschaippala, s.: kleiner Tschopf (z. B. bei der Henne), kleines Buschel.

    tschalln oder tschwalln: schorgn, verpetzen, weitersagen.

    Tschandrer, m.: einer, der allerlei Handel treibt; auch: Fuhrmann.

    Tschangga: nicht fur die Honiggewinnung verwertbare Wabenreste

    (z. B. die Wabenabdeckung), die „e-tschangget“ (= gekaut)

    werden.

    tschanggn: (unordentlich) kauen; (an einem Tuch, Grashalm ...)

    herumkauen.

    tschanggn: wenn beim Lauten der Glockenkloppel trotz festgezogener

    Schlinge (Latz) an der Glocke anschlagt; auch fur

    schlecht Lauten allgemein.

    Tschappala, s.: ungeschickte, beschrankte Person; tschappet: ungeschickt,

    dumm.

    tschappelet: unordentlich, schlampig, schmutzig.

    tschappln: kleckern, ein wenig verschutten, (beim Heutragen etwas

    Heu) verlieren.

    Tschapplsuppa, w.: Gemusesuppe.

    tschari giahn: verloren gehen (z. B. beim Kartenspiel: verlieren),

    aufhausen.

    tschartschn: schlurfen, latschen.

    tschauschet: zerzaust.

    tscheadrawait ouffa: sperrangelweit offen.

    tschech(e)rn: schuften, schwer arbeiten.

    tschellwegget: wackelig (auf krummen, wackeligen Beinen).

    tschempern: ins Bett oder in die Hose nassen.

    Tschepperla (Tschopperla), s.: kleiner Rausch.

    tschepp(e)rn: Larm machen (z. B. mit Geschirr), misstonend klingen.

    tscherfln: schlurfend gehen; „ostn autscherffln“: Kastanien mit

    dem Fuß (aus dem Igel) freitreten.

    tschergget: krummbeinig, leicht gehbehindert.

    tscherggn: hinken.

    tschettschrn: kleine Arbeiten langsam verrichten.

    Tschiggala, s.: kleiner Fichten- oder Tannenzweig beim Kranzbinden;

    auch: leichter Rausch.

    Tschilla, w.: Fruchthulle (z. B. Kastanie), Deckblatt des Maiskolbens;

    Eischale.

    Tschillnstroahsack, m.: ein mit Maiskolbenblattern gefullter

    Strohsack.

    tschindrn: straucheln, torkeln (z. B. ein Betrunkener); haufig: umanondr-

    tschindern.

    tschinggln: (an)brennen; a tschinngelets Mues: ein nach Angebranntem

    riechendes Mus.

    Tschinggela (kl. Tschunggl), s.: kleiner Haarknoten (vor allem bei

    Kindern).

    Tschippl, m.: Bundel (Stroh z. B. beim Dachdecken; Gras; Haare

    ...); auch: Menge (z. B. a Tschippl Kinder = viele Kinder).

    tschippln: an den Haaren ziehen.

    tschischn: mit dem Feuer spielen (bei Kindern verwendet).

    Tschoam, m.: Schaum.

    tschoamen: schaumen.

    Tschoap, m.: Mieder der Frauentracht.

    Tschojfa, w.: Fruchthulle, -rinde, -schale.

    Tschoggela (kleine Tschoggl), s.: kleine Quaste.

    Tschoggl, w.: Quaste (am Trachtenhut, an Fahnen ...).

    tschoggn: das Heu (nur grob) zusammenrechen; Ge-tschogga, s.:

    das auf diese Art gesammlte Heu.

    Tschoischerer, m.: armer Heiter.

    Tscholla, w.: Kuh; der Lockruf fur Kuhe heißt: „scholla-buschbusch!“

    (siehe Lockrufe!).

    Tschopf (Schopf), m.: geflochtener Haarknoten; auch „rastschopf“

    fur Grasbuschel.

    tschopfn (am Schopf fassen): befruchten (nur bei Huhnern).

    Tschorgg, m. oder Tschorgga, w.: Schimpfwort fur eine

    schlampig gekleidete Person, auch fur Hinterwaldler/

    in; das Eigenschaftswort dazu: tschorgget.

    Tschuff oder Hoor-tschuff, m.: großere Haarwelle uber der Stirn

    (meist kunstlich).

    tschumm(e)ln, umer-tschummeln: (herum)kommandieren; willkurlich

    befehlen.

    tschunggat: Bezeichnung fur ein Rind mit abstehenden Hornern;

    im ubertragenen Sinn auch fur eine haßliche Frau.

    Tschunggl, w.: Haarknoten bei Frauen; (Ochsen)tschunggl: Lederstrick,

    der an den Hornern befestigt wird und mit denen

    Rinder gefuhrt werden.

    tschuret, tschurelet: kraus, zerzaust (nur bei Haaren).

    Tschurtscha: Samenzapfen der Nadelhozer; Turgg-Tschurtscha:

    Maisfruchtkolben.

    Tschuttr, w.: ausgehohlter Kurbis, der als Trinkgefaß dient; auch

    abschatzig fur eine lustig-einfaltige Frau.

    tschwalln: wankend gehen, verpetzen; tschwallet: mit wackeligem

    Gang.

    tschwattelet: nicht standfest (z. B. auch bei einem Stuhl oder

    Tisch).

    Tschwattlr, m.: schwankende Person, auch Schimpfwort.

    Tschwettr, auch: Schwettr (von sweater), m.: gestrickte Wolljacke.

    Tudlkoppa oder Oltweibrkoppa, w.: dicke, große

    Frauen(trachten)mutze.

    Tull, m: mannliches Schaf.

    tullet: stumpf.

    tulln: launisch und nachtragend sein, nicht mehr reden („Tullele

    huetn“ bei Kindern).

    tummen: dungen.

    Tummet, s.: Dungung; Tumm-Hai (Dung-Heu), s.: Heu von gedungter

    Almwiese.

    Turtn, m.: Torte.

    Tuttn, m.: Zitze.

    Tuxer, m.: Uberrock aus Loden.

     

  • U

    Uasch (mhd.: nuosch), m.: Abflußrinne (Trafuasch = Traufrinne;

    Gussuasch = Ausgussrinne), auch fur Holztrog.

    umanaschn: schnell (z. B. bei der Arbeit); ’s geaht umanaschn: es

    geht auf.

    ummen: hinuber; ummer: heruber.

    ummen-hojbn (herumheben): betrugen.

    um(e)r-gaign (herumgeigen): faulenzen.

    um(e)r-genggrn: nichts ausrichten, langsam sein (beim Arbeiten,

    Reden ...); Genggerer: langsamer Mensch.

    umsoaln (umseilen): mit dunnen Stricken ein Heufuder binden

    (bei kurzem Heu notwendig).

    una-wejr(d)n (an werden): los werden, verkaufen konnen.

    Unawont (An-wand): steile Felsenwand.

    un-erbla (an-erblich): ansteckend.

    unfoaln (feil): anbieten, feilbieten.

    Ungstolt (Anstalt), w.: alte Bezeichnung fur Kindergarten; Wortwendung:

    er mocht koan Ungsolt ze giahn: er erweckt nicht

    den Eindruck, gehen zu wollen.

    unhabig: zutraulich, zudringlich, lastig.

    unraschunisch: maßlos, frech, rucksichtslos.

    unsalling: verschmieren, beschmutzen (z. B. mit Dreck, Marmelade

    ...).

    Unterlaib (Kumet-Unterleib), m.: Filzunterlage, damit der Kumet

    das Pferd nicht wundreibt.

    unterschi: unteruber, kopfuber, verkehrt (das Gegenteil von iberschi).

    unterschiaßn: zum Saugen ansetzen (Kalber, Fohlen ..., die sich

    „chussartig“ an das Euter des Muttertieres heranmachen).

    Untrkuchler (der von der untern Kuche), m.: Teufel.

    unwaidla: gefallig, anziehend, attraktiv.

    unziadn (anziehen): erneut aufrollen; langsam in Bewegung setzen;

    (Landregen) kommt auf.

    Urizn, Mz.: verholzte, uberreife Stengel, welche vom Vieh nicht

    mehr oder nicht gerne gefressen werden; auch: Uberbleibsel.

     

  • V (siehe auch unter F)

    vergaggln, vergaggln (Geld, Zeit): vergeuden, verprassen, verwirtschaften.

    Vergel(t)sgott, m.: Fußraster am Stubentisch (naturlich auch:

    Dankesformel).

    verklanen (Geld): vergeuden, nicht sinnvoll ausgeben; auch:

    beim Essen verschutten (z. B. Marmelade oder Mus).

    verlura gian: verloren gehen.

    vernoglt (vernagelt): unbelehrbar, erzurnt.

    verschmouchn, es tuat mi verschmouchn: es krankt mich, es tut

    mir innerlich weh.

    versockln: einen Fehler machen, leichtsinnig ausgeben (beim

    Kartenspiel); gour kriagn (aufhausen).

    vertschappern: billig verkaufen.

    verzartln (zart): verwohnen.

    verzeakln: zum Mitkommen verleiten, mitziehen.

    viarschreatig (vier-schrotig): stammig, kraftig (bei einem jungen

    Mann).

    vollmailig (voll-maulig): Bezeichnung fur ein (altes) Pferd, dem

    das Zahnfleisch uber den Zahnen zusammenwachst.

    vorfallig: Bezeichnung fur fehlerhafte Gebarmutter, die beim Liegen

    herausragt.

    Vorpantl (kleines Vor-Band), s.: kurzer Lederstrick.

     

  • W

    Waalhaua (Waal, hauen), w.: Hacke (zum Graben oder Reinigen

    von Wasserwaalen).

    waggelet: (wackelig): unstabil.

    Waggs-pinggl, m: Anschwellung, die die Dasselfliege bei Rindern

    verursacht.

    Waibrmensch, s.; Mehrzahl: Waibrlait (Weibsleute): Frau(en); a

    waxes Waibermensch = eine fesche Frau.

    Waichetr (Weichender), m.: Nicht-Hoferbe.

    Waichprumm (Weihbrunnen), m.: Weihwasser; Waichprumm-

    Kachala: Weihwasserbehalter.

    Wainloatr (Wein-leiter), w.: Vorrichtung zum Rollen der vollen

    Weinfasser.

    Wainmoal (Wein-Mal), s.: (weinrotes) Muttermal.

    Waisset, s.: Geschenk an die Mutter eines Neugeborenen; in(s)-

    Waisset-gian: mit einem Geschenk zur „Wochnerin“ gehen;

    Waissetkrapfn: suße Weizenbrote (eigens vom Backer fur Wochnerinnen

    gebacken); Waissetzoggr, m.: Korb zum Tragen der

    Waissetkrapfn.

    Walkn (Balken), m.: Fenster, Fensterbrett, Fensterbalken; Schuss-

    Walkn: Durchreiche zwischen Kuche und Stube.

    wampet (vgl. Wamme): bauchig, dick; Wampm, m.: Bauch der

    Tiere (in grober Rede vom Menschen); Kutteln.

    Waschga, w.: eine Art Sattel zum Verladen von Saumlast („am“)

    fur Maultiere und Pferde.

    Wassrbleada, w.: Brechreiz mit Speichelfluss.

    Wauzl, w.: (kleiner dicker Hund), Krampus.

    wax: fesch, schneidig, stramm (bes. auf Frauen bezogen).

    waxln (Wachs): jemandem etwas zukommen lassen; auch: jemandem

    eins auswischen; auch: Schi waxln.

    welch: noch nicht trocken (Gras); auch: gemachlich, arbeitsscheu,

    faul.

    Welf, w.: Geiztrieb, Seitentrieb, Schossling der Reben.

    Wettrlaitn, s.: bei Gewitter die Glocken lauten (um das Unwetter

    abzuwenden).

    Wettrstroach (Wetter-Streich), m.: zu Beginn des Wettrlaitns wird

    3x3 (insgesamt neunmal) mit dem „lachl“ an die große Glocke

    angeschlagen.

    wiach: fett; wiach autrougn: prahlen, angeben, unanstandig reden.

    wiatn (wuten): Verhalten eines brunstigen Schafs; naturlich auch

    fur: wuten, toben.

    Wicklkamascha, w.: Schneeschutz fur Beine.

    Wiida (von Weide; siehe Witt), w.: biegsame, zum Binden geeignete

    Ruten (von Weiden, Birken, Fichten ...); auch: Tragriemen

    am Korb, Kraxe ...; weiters: Kartoffelteigkrapfen („zacha Kropfn“

    genannt) mit Spinat oder Kraut als Fullung.

    wilda: hasslich, abstoßend.

    wilda schian (wild-schon): außerordentlich schon; durch das Gegenteil

    kommt es zum Superlativ (= Oxymoron) wie bei: nouret

    gscheida (narrisch-gescheit).

    Windspraiza, w: Wirbelwind, Windhose.

    Wi(n)gglas, ze Wi(n)gglas: zu Nikolaus (6. Dezember).

    Winteara, w.: Laterne.

    Wintrspitzling, Wintrsairling, m.: Bezeichnung fur eine alte Apfelsorte.

    wipflrassig: jah zuspitzend (bezogen auf eine Baumspitze).

    Wissbam, m.: runde Stange, vorne gebogen (zum Heufuderbinden).

    wist oder wistum: Ruf zum Wenden des Gespanns (beim Pflugen).

    Witt (siehe auch Wiida; von Weide), w.: Traggurten fur Korb,

    Kraxn, Fergl, Rucksack ...

    wixn: dreschen (mit Gerten); Schlage austeilen; selbstverstandlich

    auch fur: wichsen; weiters fur: gießen, schutten (stark regnen).

    woala (Weile): schnell; Geah-woala, w.: Durchfall.

    woazan: aus Weizen; Wortwendung: a woazans Gsichtl = wohlgenahrt

    und gut aussehend.

    Woaz foal (houbm): wortlich: Weizen feil haben (zum Verkauf feil

    bieten); Redewendung fur eitle Manner, die als außeres Zeichen

    den Hut schief auf dem Kopf tragen.

    Woazgerschta (Weiz-Gerste), w.: vierreihige Gerste mit langen

    Ahren (die normale Gerste ist nur zweireihig und heißt Leaterlagerschta).

    wojtn: zwei Ochsen mit Joch zusammenspannen.

    Wolf, m. (nur Einzahl): Entzundung am Gesaß.

    wolfla (wohlfeil): billig.

    wollener, wollena, wollens: welcher, welche, welches.

    Worb, m.: Sensenstiel.

    wosch: „npaar“ (= ungerade Zahl) beim Speckerspiel; pour odr

    wosch = paar oder unpaar.

    Wougnsun, m.: Bestandteil eines Holzradpfluges.

    Wousn, m.: Rasen(stuck), Wasen; auch abschatzig fur eine Frau.

    Wuchtl, w.: Geback aus Germteig; auch: Weib mit vollem Busen.

    Wurschtkittl (Wurst-Kittel), m.: schwarzer, langer Trachtenlodenkittel;

    die Kittlwurscht ist das runde, wurstartige Stoffbundel

    bei der Frauenkleidung, um die Taille zu betonen.

    wus(e)rn: hastig und ubereilt arbeiten, handeln und reden.

     

  • Z

    zacha: zah (z. B. Brot), feucht (Heu, Wasche), schwer (Arbeit, Tag),

    widerstandfahig (Mensch); zacha Krapfn: Krapfen aus Kartoffelteig.

    Zaggl (Mz.: Zaggl), m.; Eiszaggl: Zapfen, Eiszapfen; Lumpen, auch

    verachtlich fur Kleidungsstucke; Zaggler, m.: Schimpfwort.

    z’ammen giahn (zu ammen gehen): bei einer Frau im Wochenbett

    (Wochnerin) aufwarten.

    zandln: Zahne machen bei Kindern; Zahne zeigen bei Hunden.

    Zapin, m.: Spitzhacke zum Heben und Ziehen von gefallten

    Baumstammen.

    zartisch: verwohnt; schnell beleidigt.

    zattln; haufig: unzattln: (Mist) ausbreiten; manond-zattln: herumliegen

    lassen.

    Zeakala, s.: Orangen-, Knoblauchzehe, kleines Stuck.

    Zejcha, w.: Zecke (lastig wia a Zejcha); wia a Zejcha: arbeitsam

    und zah.

    Zejmpf, m.: Zipfel (z. B. beim Trachtentuch); auch: Huhnerkrankheit.

    zeltig: zerdruckt, gleim und speckig (Brot); Gegenteil von flommit;

    auch fur: schlecht getrocknetes Heu.

    Ziachr, m.: Rausch.

    Zianterer, m.: wehleidig Jammernder.

    Ziantr, w.: bewegliche Deichsel mit Kette (dient hauptsachlich

    beim Pflugen mit Ochsen); Ubername fur eine Frau, die haufig

    klagt und wehleidig ist.

    ziantrn: lastig sein, oft weinen ..., z. B. ein Kind beim Zahnemachen.

    Ziggerla (Zuckerle), s.: Bonbon.

    zihintersch drinn: ganz hinten drinnen.

    Ziigrkas (Zigerkase), m.: Topfenkase (in Kegelform).

    Zinsl, s.: Gesims an Fenster und Turen.

    zinterscht untn: ganz unten.

    zirkass(e)n: Bezeichnung fur dunnen schwarzen Stoff; zirkassener

    Kittl: Frauenrock aus dunnem, schwarzen Stoff.

    Zischga (lat.: cista), w.: (Trag)korb; Verkl.: Zischgl oder Zischtl, z. B.

    Flickzischgl.

    Zizelawurscht, m.: dunne Wurst mit fein geschnittenem Brat.

    zoasla: zimperlich, empfindlich, wehleidig.

    zoasln, ummerzoasln: langsam arbeiten.

    zobrigscht, zojberscht oubm (zu oberst): ganz oben.

    Zoig (Zeug) –guat pa Zoig sein: kraftig und gesund sein.

    Zojrbaia (Zehr-Biene); Mz.: Zojrbaidn, w.: Drohn (mannliche Biene).

    zommgrompm: alles zusammenkaufen.

    zommromm(p)sn: zusammenraffen.

    Zopfschussl, w.: Holzschussel, in welcher die Stallmagd wahrend

    des Frisierens ihren Kamm, die Haarnadeln usw. abgelegt hat.

    Zouchn (ziehen), m.: Docht.

    Zoudr, w.: zahe Fleischteile, Fleischfetzen; schleimige Flocken in

    der Milch.

    Zouderer, m.: armer Heiter; jemand, der sich abmuht und schwer

    tut.

    zoutelet: mit schlampiger Frisur.

    Zoutl, meist Mz.: Zoutln, w.: Haar (abschatzig).

    zuakemmen (zukommen): trachtig werden (nur auf der Weide).

    zualoudn (zulassen): (brunstige Kuh vom Stier) belegen lassen.

    zuamachn (den Acker): nach dem Pflugen und Eggen den Ackerrand

    mit der Schaufel schon gerade zurechtmachen.

    Zuasa, w.: nasser Stofflappen (zum Ofenreinigen beim Brotbacken).

    Zub(e)r (Zuber), m. : Holzwanne fur die „roße Wasche“, fur Mei460

    sche und vor allem als Badewanne verwendet.

    Zuckriem (Zuck-riemen), m.: Riemen an der Peitsche, mit welchem

    diese an den Peitschenstiel gehangt wird und von welchem

    das (Nicht)-„Zucken“ der Peitsche abhangt.

    zufo‘jderscht affoura: ganz draußen.

    Zulla, w.: Maikafer.

    Zulln oder Zuller, m.: Rausch.

    Zumma, Wain-Zumma, Troug-Zumma, Gebruadla-Zumma ...: Tragegefaß

    aus Holz, das beim Wimmen zum Traubentragen dient;

    zum Tragen von angebruhtem Futter usw.

    Zunter, m.: flacher Docht bei Petroleumlampe; auch Zunder.

    Zupplstricka, w.: Strick zum Heufuderbinden.

    Zussl, w.: zweite (junge) Magd am Hof; auch Ubername; weitere

    gleichbedeutende Bezeichnungen: Mittra oder Hirtin; Oufn-

    Zussl: Ofenwisch (siehe Zuasa!).

    zuzln: trinken, saugen (siehe sutzln).

    Zwebn: Sultaninen.

    Zweck, m.: Zweig; Zweckstrejba: Streu aus Reisig.

    zwejnzign: kleinkriegen, unterkriegen, zuchtigen.

    Zwiisl, w.: Gabelung, zweifach sich teilender Ast.

    Zwindala, s., Mz.: Zwindeler: Zwilling, Zwillinge; Zwindlgojra, w.:

    Mutterschaf mit Zwilligslammern.

    zwischgn: nach dem Spinnen zwei oder drei Faden zusammendrehen.

    zwoatuttat: Bezeichnung fur eine Kuh, die nur an zwei Zitzen

    Milch gibt.

  • zwougnen: Haare waschen (bei Frauen mit langen Haaren).


Zaun auf dem Villanderer Berg

Im Jahr 2021 haben die Schützen den Zaun auf dem Villanderer Berg erneuert. ... » mehr

Das neue heilig Grab

Da das alte Heilig-Grab ziemlich in die Jahre gekommen war und es sich bei jeder Aufstellung als restaurationsbedürftig herausstellte, haben einige Mitglieder unserer Kompanie, es sich zur Aufgabe gemacht, ein neues zu errichten. Unser Hauptmann Hannes fand nach langen Recherchen einen Künstler, namens Erich Müller aus Lana, der sich der Arbeit des Malens annahm. Gemeinsam wurden Ideen besprochen und viele Stunden damit verbracht, diese für das jetzige Heilig-Grab umzusetzen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch die Firma Schö ... » mehr

Renovierung Totenkirchl

Wir Schützen haben im heurigen Jahr das Totenkirchl renoviert und in neuem Glanz erstrahlen lassen. Für den Transport stellten sich die Bauern zur Verfügung. Dabei geholfen haben Hptm. Hannes, Obj. Albin, Eolt. Peter, Walter (Bachler), Erich, Gottlieb, Matthias, Gabriel B., Alex, Moritz, Bernhard, Toni, Rasöller Kurt, Plottner Norbert, Neuhaus Konrad, Furner Tom, Prackfiederer Luis und Johonnser Alfred. Insgesamt waren 11 Tage notwendig. Im Laufe des Jahres werden die Arbeit beendet sein. ... » mehr

Wetterkreuz (Tschott Egga)

Das durch starke Fäulnis baschädigte 15m hohe Wetterkreuz, dass schon im Jahre 1996 neu aufgestellt wurde, hat der Wind im Frühjahr 2009 umgeschmissen. Sofort wurde ein neuer passender Lärchenbaum gesucht, gefällt und bearbeitet. Das nun 20m hohe Wetterkreuz wurde am 20.11.2010 wieder neu aufgestellt. In unmittelbare Nähe steht, die bereits im Jahr 2001 15m hohe Fahnenstange, wo bei Festtagen im großen Umkreis die Fahne sichtbar ist. ... » mehr

Neuerrichtung der Kreuzwegstationen zum "Toten"

Mit ca. 600 Gläubigen und trotz starken Windes, feierte die Schützenkompanie Anton von Gasteiger Villanders am 25. Juli 2010 die Neuerrichtung der Kreuzwegstationen auf der Villanderer Alm. Die 14 Stationen reichen vom Scheibenstockbild bis zum Totenkirchl. Da die Bildstöcke in einem schlechten Zustand waren, wurden sie neu angefertigt. Neupriester Konrad Gasser sowie der frühere Pfarrer von Villanders, Herr Stefan Aster, segneten um 09:30 Uhr die erste Station. Anschließend ging die Festgemeinde bis zum Totenkirchl, der letzten Stati ... » mehr

Das neue Gefallenendenkmal in Villanders

Im Februar 2009 hat die Schützenkompanie die Planung und das Organisatorische für die Gestaltung des neuen Gefallenendenkmals übernommen. Es war uns eine große Ehre im Gedenkjahr diese Aufgabe von der Gemeindeverwaltung bekommen zu haben. Die Segnung des Kriegerdenkmals und des neuen Friedhofes fand am 20.10.2009 statt. ... » mehr